Donnerstag, 1. Januar 2009

Leipzig: Polizeiausschreitungen zu Silvester

In Leipzig haben sich in der Silvesternacht bewaffnete und vermummte Angehörige der Polizeiszene versammelt und eine Feier anderer Menschen, darunter AnwohnerInnen des Stadtteils Connewitz, zugereiste PunkerIinnen und andere Zivilisten, gestört.

Wie die Jahre zuvor ist es am Connewitzer Kreuz zu Ausschreitungen und gewaltätigen Übergriffen auf friedlich feiernde Menschen gekommen. Die TäterInnen, welche nahezu allesamt der Blaulichtszene zuzuordnen sind, hatten sich ab den späten Abendstunden des 31.12. am Connewitzer Kreuz versammelt. Die insgesamt 500 Chaoten waren zum Teil vermummt und mit Schlagstöcken, Pfefferspray und anderen Dingen bewaffnet.

Mehrere feiernde und zumeist junge Menschen wurden unter anderem durch Pfefferspray verletzt, andere grundlos geschubst und geschlagen. Die Randalierer aus dem Grünen Block fallen sonst auch im Umfeld von Demonstrationen durch Schägereien auf. Auch die Präsenz von rund 750, zum Teil aus den anderen Bundesländern hinzugezogenen Feiernden konnte die Krawalle und Übergriffe nicht verhindern. Dazu Heinz L. Männchen von der örtlichen Pressestelle: "Unsere Deeskalationsstrategie ist nicht aufgegengen. Auch dieses Jahr waren die von uns eingestzten Kräfte der polizeilichen Willkühr und Übergriffen ausgesetzt. Das reicht von Beleidigungen bis zu brutalster Körperlicher gewalt. Außerdem liegen uns Meldungen von 54 Entführungen durch Polizeibeamte vor. Das ist eine nicht länger hinnehmbare Qualität von Gewalt aus der grünen Szene die wir uns nicht länger gefallen lassen können."
Allerdings wird nun auch die Kritik an den Anwohner_innen lauter, die wiederholt nicht in der Lage waren die Gewaltexzesse der Polizei zu verhindern. Einige Beobachter fordern nun einen Strategiewechsel: In Anbetracht der Brutalität der Polizei sei ein hartes Durchgreifen erforderlich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen