Montag, 5. Januar 2009

Kinder spielen Hochzeit: Ohne Eltern nach Afrika

"In Afrika ist es so schön warm, das ist der richtige Ort zum Heiraten", dachten sich drei kleine Kinder aus Langenhagen bei Hannover. Mit akribisch ausgearbeiteten Plänen - aber ohne Eltern - machte sich das Trio im Alter von fünf, sechs und sieben Jahren auf den weiten Weg gen Süden. Die Polizei beendete schließlich den Abenteuertrip.

Die Familien der Kinder hatten gemeinsam Silvester gefeiert, wie der Sprecher der Bundespolizeidirektion Hannover, Holger Jureczko, am Sonntag mitteilte. Als die Eltern noch schliefen, setzten die Kinder schon mal ihre Pläne für das Jahr 2009 um, die sie in der Nacht geschmiedet hatten. Der sechsjährige Junge und seine sieben Jahre alte Freundin wollten im sonnigen Afrika heiraten. Die kleine Schwester der "Braut" durfte als Trauzeugin mit.

"Sie packten ihre drei Rollkoffer und vergaßen auch ihre Sonnenbrillen nicht. Dazu Badesachen, eine Luftmatratze und Verpflegung", berichtete Polizeisprecher Jureczko weiter. Im Morgengrauen machte sich die fröhliche Reisegruppe auf den weiten Weg. Mit der nahen Straßenbahn fuhren die Kleinen zum Hauptbahnhof Hannover. Dort angekommen gingen sie zielstrebig weiter: Die Kinder marschierten zum Gleis 2 und warteten auf die S-Bahn Richtung Flughafen.

Die Kinder fielen aber Mitarbeitern der Bahn auf, sie verständigten die Polizei. "Zwei Bundespolizisten konnten die junge Hochzeitsgesellschaft schnell davon überzeugen, dass sie Afrika ohne Geld und Flugtickets nicht erreichen würden", sagte Jureczko. Zum Trost gab es eine Führung durch die Polizeiwache. Ohne große Traurigkeit ließen sich die verhinderten Afrika-Reisenden danach von den erleichterten Eltern abholen.

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