Mittwoch, 7. Januar 2009

Gambia verurteilt Holländer wegen Homosexualität

Ein 79-jähriger Niederländer ist im westafrikanischen Gambia wegen "Unanständigkeit" zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

Ein Gericht in der Hauptstadt Banjul befand Frank B. schuldig, homosexuelle Handlungen ausgeführt zu haben. Er muss nun 100.000 Dalasi (3.500 Euro) Buße zahlen oder zwei Jahre ins Gefängnis, berichtet die Nachrichtenagentur PANA. Danach muss er das mehrheitlich muslimische Land verlassen.

B. war am 23. Dezember am Flughafen von Banjul durchsucht worden. Dabei fanden Sicherheitsbeamte Nacktbilder sowohl von B. als auch von Männern aus Gambia. Außerdem soll er im Besitz von Pornografie gewesen sein.

Im lediglich 1,5 Millionen Einwohner zählenden Staat stehen auf Homosexualität bis zu 14 Jahre Haft. Erst vor wenigen Monaten hatte Präsident Yahya Jammeh Stimmung gegen Homosexuelle gemacht, als er erklärte, dass Schwule sein Land binnen 24 Stunden verlassen sollten (queer.de berichtete). Er wollte auch gegen "schlechte Elemente" unter Ausländern vorgehen. Tourismus ist nach der Landwirtschaft die Haupteinnahmequelle des englischsprachigen Landes, das 1965 seine Unabhängigkeit von Großbritannien erlangte.

Kommentare
Die Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland sind problemlos und freundschaftlich, nicht zuletzt wegen des in der Vergangenheit erheblichen deutschen entwicklungspolitischen Engagements. Von 1976 bis 1994 gewährte Deutschland rund 52 Millionen Euro für Finanzielle Zusammenarbeit, rund 46 Millionen Euro für die Technische Zusammenarbeit sowie rund 20 Millionen Euro sonstige Zusagen. Seit 1995 erhält Gambia keine bilaterale Entwicklungshilfe mehr. Zuletzt lief Anfang 2006 das deutsch-gambische Forstprojekt aus. Stattdessen wird die entwicklungspolitische Zusammenarbeit überwiegend von der EU koordiniert. In den politischen Beziehungen setzt sich Deutschland entsprechend für einen substantiellen europäisch-gambischen Dialog ein. Dieser umfasst ausdrücklich auch die sensiblen Fragen der Wahrung von Menschenrechten wie etwa der Pressefreiheit und der Festigung demokratisch-rechtsstaatlicher Institutionen.
AMNESTY REPORT 2008: (...) Menschenrechtsverteidiger und Journalisten waren nach wie vor von willkürlicher Inhaftierung, Folter und Schikanen durch die Sicherheitskräfte bedroht. Eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter von Amnesty International sowie ein gambischer Journalist wurden vorübergehend festgenommen. In einem Prozess wegen Hochverrats wurden einige Angeklagte zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt; weitere Angeklagte befanden sich weiterhin ohne Prozess in Haft. Zwei Menschen wurden zum Tode verurteilt. (...) ( Link: www.amnesty.de/jahresbericht/2008/gambia ) info@gambiaembassy.be
3.500 € Strafe für ein paar Schwulitäten ist erträglicher als 14 Jahre Haft oder bei einer religiösen Feier in´s Krokodilbecken geworfen zu werden. Zu überlegen ist natürlich noch, ob man die Schwulen nicht in´s Naturreservat der Schimpansen umsiedelt, sozusagen für artgerechte Haltung nach Koran 5:60; vorausgesetzt der gambische obermufti und ratzinger können sich über die "entweihung" der gambischen regenwälder einigen.

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