"Ernsthaft erwägen" hieß es am Ende in Heiligendamm in Sachen Weltklima. Ganz schön wenig. Nur drei Tage nach G8 erreichten uns allerdings Informationen, die Anlass zu der Vermutung geben, dass US-Präsident George W. Bush nicht in Kenntnis des neuesten Stands der Wissenschaft verhandelt hat.
Denn die vor zwei Monaten entdeckte, nur 20 Lichtjahre entfernte Super-Erde, die Bush, wie auch so manche Boulevardzeitung, offenbar als Alternative im Blick hat, falls es uns hier zu heiß wird, sie taugt nicht. Zumindest nicht als Auswanderziel, falls sich 2050 herausstellen sollte, dass der Kompromiss von Heiligendamm uns ins Schwitzen bringt.
Denn Gliese 581c, so heißt die Super-Erde offiziell, hat selbst ein CO2-Problem. Dort ist es nicht angenehm temperiert, wie vermutet, sondern viel, viel heißer. Das haben Forscher des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, kurz PIK, herausgefunden.
Nicht herausgefunden haben sie, ob auf der Super-Erde, die wir ja gar nicht mehr Super-Erde nennen dürfen, sondern als Klimakatastrophenabschreckszenario-Erde bezeichnen müssen, einst ein Super-Bush herrschte, der selbst in Super-Ostsee-Atmosphäre in einem Super-Luxus-Hotel nicht zur Klima-Vernunft zu bringen war.
Doch die Wissenschaft gibt nicht auf. Der Nachbar von 581c ist neuer Hoffnungsträger, auch wenn dort heftige Stürme toben. 2015, also noch 35 Jahre vor dem Schicksalstermin, startet der Satellit "Darwin". "Die Super-Erde Gliese 581d sollte in diesem Rahmen unbedingt erforscht werden", meinen die Forscher vom PIK.
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