Die Tiere mussten imense Qualen erleiden.
Um das Tanzen zu erlernen, erhitzten ihre Besitzer die Metallplatten unter ihren Füßen, bis sie glühten. Jetzt haben bulgarische und österreichische Tierschützer die letzten drei Tanzbären Europas in ein sicheres Quartier gebracht.
Um das Tanzen zu erlernen, erhitzten ihre Besitzer die Metallplatten unter ihren Füßen, bis sie glühten. Jetzt haben bulgarische und österreichische Tierschützer die letzten drei Tanzbären Europas in ein sicheres Quartier gebracht.
Die drei 19, 17 und acht Jahre alten Bären Mischo, Swetla und Mima wurden bei ihren Besitzern im nordostbulgarischen Getsowo abgeholt und in den 500 Kilometer entfernten Tanzbärenpark nach Belitza in den Südwesten des Landes transportiert. Der Park wird von der österreichischen Tierschutzorganisation Vier Pfoten betrieben. Der Leiter des Refugiums, Tierarzt Amir Chalil, freute sich, die Bären von ihrer "Sklaverei" befreit zu haben: "Auf diesen Tag habe ich sieben Jahre gewartet."
Laut Chalil werden die Tanzbären von früher Kindheit an unter unvorstellbaren Qualen abgerichtet. Mit Hilfe von glühendheißen Metallplatten lernten sie zu "tanzen". Um sie gefügig zu machen, würden ihnen Ringe durch die hochsensiblen Nasen gezogen, an denen Ketten befestigt würden. Zur Sicherheit kürzten die Bärenführer ihnen regelmäßig die Krallen, dabei erlitten sie ähnliche Schmerzen, als würden einem Menschen die Fingerkuppen abgeschnitten. Die Bären seien meist in einem beklagenswerten Zustand, wenn sie in dem Park einträfen. Zwei der insgesamt 25 in Bulgarien registrierten Tiere hätten nicht mehr gerettet werden können. Laut 'Vier Pfoten' sind die 23 noch lebenden Tiere die letzten ihrer Art in Europa.
Die bisherigen Besitzer, die Familie Stankow, sehen das anders. Seit Generationen lebt die Roma-Familie von der Dressur der Tanzbären. Mit Mischo, Swetla und Mima bestritten 20 Angehörige aus vier Generationen ihren Lebensunterhalt. "Wie soll ich bloß ohne meine Bären leben? Wir haben unser gesamten Leben miteinander verbracht", sagte der 58-jährige Veselin Stankow. "Sie sind wie unsere Kinder, wir haben sie gut gepflegt und unser Essen stets mit ihnen geteilt". Die Tierschützer bezweifeln dies. Sie sagen, falsche Verpflegung wie Brot und Schnaps sei die Ursache dafür, dass Mischo fast seinen gesamten Pelz verloren habe.
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