Der schwarze Block hätte damit einen ebenbürtigen Gegner.
Doch warum so bescheiden, liebe Politiker?
Das Beispiel des Tian’anmen-Massakers in China am 4. Juni 1989 zeigt doch, dass es noch effektiver ginge - setzt Panzer gegen Demonstranten ein!
Immerhin würden dann endlich Millionen von Menschen im Lande erkennen, dass sie vor Pflastersteinen und abfackelnden Autos geschützt wären.
Zwar würde jede friedliche Demonstration womöglich zum blutigen Showdown mutieren, doch ach, was soll’s? Die Jungs von der GSG-9 flimmern ohnehin als Serienhelden über die Mattscheibe, in Form von Reality-TV brächte das beim Wählervolk noch mehr Sympathie für’s Grobe.
Und schließlich: Was kann Otto Normalbürger noch tun, wenn die Polizei den ominösen Schwarzen Block nicht in den Griff bekommt? Die Erinnerung an die Chaostage der 1990er blüht. Damals aber schien die Polizei noch ihren Job beherrscht zu haben - den Argusaugen des Gesetzes an den Bahnhöfen blieb kaum etwas verborgen, woraufhin den Air-Pflasterern bald die Geschosse ausgingen. Und weil im Grunde kein friedlicher Demonstrant solche Gewaltorgien liebt, diskreditierte sich der Block selbst.
Derartiges vor einem G8-Gipfel zu verlangen, wäre freilich inadäquat. Wenn der Gipfel schon 100 Millionen Euro kostet, ist Sparen oberstes Gebot. Gemäß dem Motto “Verheize, was du nicht gut ausbilden kannst” befiehlt der Staat das Kampfgewühl. Wie sonst ließe sich erklären, dass es 2000 Vermummten gelingen konnte, ein paar Tonnen Pflastersteine unbemerkt nach Rostock zu schleusen?
Da kann man nur hoffen, dass der Schwarze Block nicht doch noch nach Heiligendamm anreist - via Seeweg in Schlauchbooten. Aber dagegen schützen uns weder die GSG-9, noch die Polizei, eher die Kräfte der Natur. Das Problem der attackierenden Kohorten löste sich nämlich in einem solchen Fall von selbst: Schlauchboote sind nicht gerade für ihre Ladekapazität bekannt. Simple Physik. Aber politisch kaum zu vermarkten.
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