Montag, 4. Juni 2007

Schwarzer Block marschiert wieder

Andrea Rungg (Rostock)
Nach den gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Autonomen und Polizei in Rostock Lichtenhagen stehen der Hansestadt neue Ausschreitungen bevor: Tausende Demonstranten versammelten sich am Montagnachmittag vor einem Asylbewerberheim - darunter Angehörige des "Schwarzen Blocks". Die Polizei rückte mit mehreren Hundertschaften an.

Nach Behördenangaben versammelten sich 4000 Demonstranten vor dem Gebäude. Davon seien etwa 2500 den Autonomen zuzurechnen. Die Einsatzleitung der Polizei habe Verstärkung und Wasserwerfer angefordert.

Nach Informationen der Financial Times Deutschland schlugen sich rund 1000 Autonome in ein nahe gelegenes Waldstück. Die Polizei beobachtete die Lage. Die Deutsche Presse Agentur teilte mit, weitere Autonome aus dem ganzen Bundesgebiet hätten sich nach Rostock aufgemacht.

Am Rande einer ansonsten friedlichen Demonstration gegen die Asylpolitik der G8-Staaten war es am Montag zu Rangeleien zwischen etwa 400 Autonomen und mehreren Hundertschaften der Polizei gekommen. Vereinzelt wurden Flaschen geworfen. Vier Demonstranten wurden wegen Verstoßes gegen das Vermummungsverbot festgenommen. Ein Fotojournalist wurde leicht verletzt.

Demonstration startete friedlich

Bei der Demonstration forderten rund 1000 Teilnehmer vor dem "Sonnenblumenhaus" im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen mehr Bewegungsfreiheit für Migranten und eine Umkehr in der Asylpolitik.

Zuvor hatten bereits mehrere hundert Anti-G8-Demonstranten kurzfristig die Rostocker Ausländerbehörde blockiert, um damit gegen geltende Asylpolitik und die Ausgrenzung von Ausländern in Deutschland zu protestieren. Nach Polizeiangaben beteiligten sich rund 1000 Menschen an der friedlichen Aktion, die unter dem Motto stand: "Für globale Bewegungsfreiheit - gleiche Rechte für alle." Die Veranstalter begründeten die kurze Blockade damit, dass in Ausländerämtern Flüchtlinge und Migranten "täglich schikaniert und verfolgt" würden. Unter den Demonstranten waren laut Polizei 200 bis 300 Personen aus den Reihen gewaltbereiter Autonomer.

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