Montag, 11. Juni 2007

Gedächtnislücke nach Polizistenmord

Rund sechs Wochen nach dem Heilbronner Polizistenmord haben sich die Hoffnungen der Ermittler auf eine richtungsweisende Aussage des bei der Tat verletzten Beamten vorerst zerschlagen. Nach Polizeiangaben vom Montag wachte der 25-jährige Polizist zwar inzwischen aus dem Koma auf und ist auch ansprechbar. Bei seiner Vernehmung konnte er sich jedoch nicht an das Verbrechen erinnern.

Heilbronn - Rund sechs Wochen nach dem Heilbronner Polizistenmord haben sich die Hoffnungen der Ermittler auf eine richtungsweisende Aussage des bei der Tat verletzten Beamten vorerst zerschlagen. Nach Polizeiangaben vom Montag wachte der 25-jährige Polizist zwar inzwischen aus dem Koma auf und ist auch ansprechbar. Bei seiner Vernehmung konnte er sich jedoch nicht an das Verbrechen erinnern. Die Gedächtnislücke umfasst nach Auskunft eines Polizeisprechers den gesamten Zeitraum rund um die Tat.

Bei dem Mord am 25. April war eine 22-jährige Polizistin beim Streifendienst am Rande eines Festplatzes in Heilbronn von bislang unbekannten Tätern erschossen worden. Ihr 25-jähriger Kollege wurde durch einen Schuss in den Kopf lebensgefährlich verletzt. Er lag seither im Koma. Inzwischen hat sich sein Zustand deutlich verbessert. Der Polizeimeister befindet sich nun in einer Reha-Klinik.

Die Vernehmung des Beamten fand vor einigen Tagen statt. Er konnte jedoch keinerlei Angaben zum Tatgeschehen oder zu den Tätern machen. Auch die Schüsse auf seine Kollegin seien ihm nicht in Erinnerung gewesen, sagte der Polizeisprecher. Es habe ihn «tief erschüttert», als er von ihrem Tod erfahren habe.

Bis zu einem gewissen Grad ist das Gedächtnis des Polizisten zwar wieder hergestellt. So sind ihm laut Polizei sowohl einige private als auch dienstliche Begebenheiten gegenwärtig. Ob er sein gesamtes Erinnerungsvermögen irgendwann wieder erlangt, ist allerdings völlig offen. Der Sprecher ließ auch offen, ob der 25-Jährige jemals wieder als Polizist arbeiten kann. Die Ärzte seien mit seiner gesundheitlichen Entwicklung zwar sehr zufrieden, könnten aber noch keine Auskunft über mögliche bleibende Schäden geben.

Die Ermittlungen der Sonderkommission dauern unterdessen unvermindert an. Es gibt inzwischen nahezu 1000 Spuren, die zum Teil noch ausgewertet werden. Hinweise auf die Täter und das Motiv ergaben sich daraus bislang nicht. Für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens führen, ist eine Belohnung in Höhe von 100 000 Euro ausgesetzt.

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