Mehr als drei Millionen Menschen haben Sao Paulo bei einer Parade gegen Homosexuellenfeindlichkeit in die Farben des Regenbogens getaucht. Sie demonstrierten am Sonntag in der brasilianischen Großstadt für das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung. Drag-Queens mit Federschmuck, Transvestiten in Begleitung muskelbepackter Partner und eng umschlungene Frauenpaare bildeten einen langen, bunten Zug durch das Zentrum der Metropole.
"Würde für alle"
"Das ist die größte Parade des Planeten", sagte Tourismusministerin Marta Suplicy. "Unsere Stadt zeigt einmal mehr ihren Respekt für die Vielfalt." Die Stimmung war nach Angaben von Teilnehmern und Organisatoren fröhlich und friedlich, rund 900 Polizisten waren im Einsatz, um für Ordnung zu sorgen.
Einige trugen Transparente mit Aufschriften wie "Würde für alle" oder "Jede Form der Liebe bringt uns näher zu Gott". Zu Live-Musik feierten die Teilnehmer bei Temperaturen über 30 Grad das Recht, "anders zu sein". Zugleich wehrten sich die Menschen gegen eine "Welt der Machos und des Rassismus".
Tägliche Demütigungen
Die Parade wurde erstmals offiziell zugelassen und ist ein Publikumsmagnet. Rund 300.000 Touristen reisten zu dem Umzug nach Sao Paulo.
Homosexuelle sind in Brasilien wie in vielen anderen Ländern Südamerikas alltäglichen Demütigungen und Verfolgungen ausgesetzt. Der Tag des Umzuges sei der "einzige, an dem wir uns ohne Angst vor Schlägen öffentlich zu erkennen geben können", sagte der 20-jährige Armando Pereira.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen