Todesfall bei G20-Protesten:
| Hier steht das spätere Opfer vor der Polizei |
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Erst hat der britische Beamte den Mann geschubst, dann mit dem Schlagstock so in die Beine gehauen, dass er umfiel. So ist es zumindest in einem Amateurvideo zu sehen. Nun reagierte der Polizist auf den Internet-Film.
Es brauchte erst die Veröffentlichung eines Amateurvideos, um einen Polizisten dazu zu bringen, sich wegen eines tödlich ausgegangenen Vorfalls in London bei den Behörden zu melden. Der Beamte war bei seiner Attacke auf den Mann während Protesten gegen den G20-Gipfel in der britischen Hauptstadt gefilmt worden. Er soll nun mit drei weiteren Polizisten befragt werden, sagte ein Sprecher der Polizeiaufsichtsbehörde. Nach Angaben von Scotland Yard wurde bisher kein Polizist suspendiert. Das Video zeigt, wie ein bewaffneter Beamter den 47-jährigen Ian Tomlinson schlägt und zu Boden stößt. Wenige Minuten später brach der Mann zusammen und erlitt einen Herzinfarkt. Scotland Yard hatte zunächst behauptet, keinen Kontakt mit Tomlinson gehabt zu haben.
Neues Amateurvideo
Der «Guardian» veröffentlichte inzwischen ein weiteres Amateurvideo, bei dem aus einem anderen Winkel zu sehen ist, mit welcher Wucht der Polizist Tomlinson in die Beine haute.
| Da fiel der Mann zu Boden |
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Unterdessen kamen neue Details ans Licht. Eine Fotografin gab an, dass die Polizei bereits vor dem Geschubse mit Tomlinson aneinandergeraten war und ihn dabei zweimal mit einem Schlagstock schlug. Dagegen schrieb die Zeitung «The Sun», Tomlinson habe wiederum die Polizei provoziert, in dem er betrunken vor einem Polizeiwagen stand und trotz Aufforderung nicht aus dem Weg ging. Nach Angaben der Zeitung war Tomlinson, der an einem Zeitungsstand im Bankenviertel arbeitete, alkoholabhängig und lebte in einem Heim für Obdachlose.An den lautstarken Protesten, zu denen tausende Gipfelgegner in das Bankenviertel gekommen waren, hatte er sich nach Angaben seiner Familie nicht beteiligt.
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