Der Botaniker Mats Thulin hatte den Baum 2006 und 2007 bei Besuchen im Ogaden, dem östlichen, von Somalia umschlossenen Zipfel Äthiopiens, entdeckt. Das berichtet David Mabberley von den Royal Botanic Gardens in Kew bei London im Journal “Science”. Die Bäume sind etwa sechs Meter hoch, haben eine ausladende Krone und blühen in der Trockenzeit rosa, bevor sie ihre Blätter austreiben. Große Bestände fand der Botaniker südlich der Stadt Kebri Dehar, im Zentrum des Ogaden. Er schätzt, dass die Bäume das trockene, kalkhaltige Hügelland über eine Fläche von mehr als 8000 Quadratkilometer bedecken.
Jedes Jahr werden etwa 10.000 neue Arten entdeckt, davon etwa 2350 höhere Pflanzen. Es galt jedoch als äußerst unwahrscheinlich, dass heute noch eine Pflanze neu beschrieben werden könnte, die so verbreitet ist und das ganze Landschaftsbild bestimmt, schreibt Mabberley. Der Grund dafür ist sei die Unzugänglichkeit der Region - auch für Wissenschaftler. Nur an wenigen Stellen sind die Bäume von befestigten Straßen aus zu sehen. Dazu kommt, dass die Region zwischen Äthiopien und Somalia umstritten ist und es immer wieder zu Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Gruppen der “Ogaden National Liberation Front” kommt. Den Einheimischen waren die Bäume bekannt, da sie aber keinen Nutzwert für sie haben, scheinen sie ihnen keinen eigenen Namen gegeben zu haben, berichtet der Botaniker.
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