Seit 2006 wird via Interpol nach ihm gefahndet, weil er für den Tod von Hunderttausenden Ruandern mitverantwortlich sein soll. Jetzt ist der Kriegsverbrecher gefunden: Er lebt in Luzern - als Flüchtling.
Das berichtet die «SonntagsZeitung». Der Mann, der des Genozids verdächtigt wird, war ruandischer Minister in der Interimsregierung, unter der innert dreier Monate 800 000 Ruander ermordet wurden.
Jetzt verlangt Ruanda die Auslieferung des mutmasslichen Kriegsverbrechers, der heute im Kanton Luzern lebt. Das ruandische Auslieferungsgesuch datiert vom 28. September 2008. Es sei immer noch in Prüfung, bestätigt Folco Galli, Sprecher des Bundesamts für Justiz.
Nach dem Völkermord 1994 hatte der Ex-Minister in der Schweiz Asyl beantragt. Das damalige Bundesamt für Flüchtlinge hat das Gesuch abgelehnt – wegen Verdachts auf Kriegsverbrechen. Seither lebt er als vorläufig aufgenommener Ausländer in einer Luzerner Gemeinde.
Er ist der einzige Minister der damaligen ruandischen Regierung mit bekanntem Aufenthaltsort, der sich nie vor Gericht verantworten musste.
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