Freitag, 24. April 2009

Outing-Kampagne in Uganda

Wieder Outings in ugandischen Medien: Die Zeitung “Red Pepper” hat 50 Bürger mit vollem Namen und teilweise mit Bildern als homosexuell bezeichnet – Ziel ist es, den Geouteten das Leben schwerer zu machen.

“Das ist ein Killer-Dossier”, heißt es in dem Artikel. Das “sensationelle Meisterwerk” soll Ugandas “schamlose Männer und unverfrorene Frauen” bloßstellen, die “ganz bewusst das westliche Übel in unsere geliebte und heilige Gesellschaft” einführen wollten. “Sie nutzen ihren Einfluss, um das schwule und lesbische Laster in Schulen zu verbreiten und damit die Moral unserer liebenswerten Kinder kaputt machen.” Die Männer seien “heimlich Amok gelaufen und haben gnadenlos die haarigen Ärsche von Hunderten terrorisiert”, schreibt der verantwortliche Journalist.

Die 50 Geouteten sind meist nicht prominent – es handelt sich dabei etwa um DJs, Kneipenwirte oder Telekom-Angestellte. “Red Pepper” hat bereits in der Vergangenheit Schwule und Lesben unter der Überschrift “Homo-Terror” geoutet. Die ugandische Regierung sieht Homosexualität als “Krankheit” an, die es zu besiegen gelte (queer.de berichtete). Sowohl die christliche Kirchen als auch islamische Würdenträger sehen Schwule und Lesben als Gefahr für die Gesellschaft an. Einer Umfrage aus dem Jahr 2007 zufolge lehnen 95 Prozent der Bevölkerung eine Legalisierung von gleichgeschlechtlicher Liebe ab. Derzeit steht auf Homo-Sex maximal lebenslange Haft.

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