Sie ist schon dünn, aber sie will hungern - wie die Menschen es jeden Tag in der Krisenregion Darfur tun müssen. Schauspielerin Mia Farrow will so auf die Lage im Sudan aufmerksam machen. Und hofft, dass die Regierungen der Welt endlich was tun.
Mit einer speziellen Vitaminkost bereitete sich die amerikanische Schauspielerin Mia Farrow auf den Hungerstreik vor, den sie heute aus Solidarität mit den Menschen in Darfur beginnen will. Die 64-Jährige teilte mit, dass sie ihre Aktion auf 21 Tage befristen werde. Sie lasse sich auch von ihrem Arzt nicht davon abhalten.
Situation in Darfur
In der westsudanesischen Region Darfur spielt sich seit sechs Jahren eine blutige Tragödie ab. In dem Konflikt zwischen Aufständischen und der muslimischen Zentralregierung starben nach UN- Angaben schätzungsweise 300 000 Menschen - viele verhungerten. Rund drei Millionen Menschen mussten ihr Zuhause verlassen. Schon 2004 warfen die USA der sudanesischen Regierung Völkermord vor, die Vereinten Nationen sprachen ein Jahr später von “völkermörderischen Absichten”.
“Welt schaut nur zu”
“Ich bin nur eine Schauspielerin”, sagte Farrow in einem Telefongespräch mit der Nachrichtenagentur AP. “Ich nehme nicht an, dass sich irgendjemand darum kümmern wird, ob ich verhungere.” Aber sie sei entschlossen, mit ihrem Hungerstreik ein persönliches Signal zu setzen.
Farrow hat bei der Ankündigung ihrer Aktion erklärt, sie sei empört “über eine Welt, die einfach nur zuschaut, wie unschuldige Männer, Frauen und Kinder unnötig wegen Hunger, Durst und Krankheiten sterben”. Sie fordere die Regierungen der Welt auf, dazu beizutragen, einen verlässlichen Friedensprozess für die sudanesische Region herbeizuführen. Der Hungerstreik der prominenten Schauspielerin ist Teil einer internationalen Kampagne gegen Völkermord. Im vergangenen Jahr nutzte Farrow die Olympischen Spiele in Peking, um auf die Lage in Darfur hinzuweisen.
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