Dienstag, 28. April 2009

Handynutzung in Afrika

In Fragen des Mobilfunks ist der afrikanische Kontinent im Vergleich zu Europa weit voraus.
Das schreibt Daniel AJ Sokolov im Computermagazin „c't“.


Im Topic bei Breitband berichtet er über die Handynutzung in Afrika.

Über 280 Millionen Handy-Nutzer telefonieren in Afrika ohne die in Europa üblichen Roaminggebühren. Das macht das Mobiltelefon nicht nur attraktiv, sondern wirtschaftlich in Afrika erst möglich. Im Vergleich dazu gibt es nur 30 Millionen Festnetzanschlüsse.
Da es in Afrika keine Breitband-Internetverbindung gibt, erfüllen die Handys auch Funktionen, die über das reine Telefonat hinausgehen. Datendienste oder Geldtransfer werden über die Mobilfunknetze per Handy erledigt.
Dadurch, dass die Mehrheit der Handynutzer in Afrika arm ist, sind auch ganz neue Geschäftsmodelle entstanden. In ihren Häusern oder Wohnungen gibt es häufig keinen Strom zum Aufladen der Mobiltelefone. So bieten Besitzer einer Autobatterie ihre Dienste an und vermieten die Autobatterie zum Aufladen. Handybesitzer wiederum vermieten ihr Telefon an jene, die sich kein eigenes Handy leisten können.
Das Handy hat in Afrika auch zur Transparenz in der Preispolitik des Fischhandels beigetragen. Wie das? Der Viktoriasee im Dreiländereck von Kenia, Tansania und Uganda, ist der zweitgrößte See der Erde. Seine Fläche ist mit 68000 Quadratkilometern ähnlich groß, wie das Bundesland Bayern. Der See wird von GSM Handy-Netzen abgedeckt. Fischer können per Mobiltelefon auf dem See herausfinden, in welchem Hafen sie den höchsten Preis für ihren Fang erzielen werden und so gezielt bestimmte Häfen anlaufen.

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