HI-Viren verstecken sich auch im Knochenmark
Bestimmte Formen von HI-Viren können sich im Knochenmark einnisten und dort unbeschadet die Behandlung mit Medikamenten überstehen. Das haben US-Forscher bei der Untersuchung von Gewebeproben von HIV-Patienten entdeckt. Damit wäre das Knochenmark ein möglicher Ausgangspunkt für eine erneute Ausbreitung der Viren im Körper, wenn die Medikamente abgesetzt würden, auf die HIV-Infizierte derzeit noch lebenslang angewiesen sind. Bis jetzt war eine Resistenz des Knochenmarkes gegenüber den HI-Viren vermutet worden. Die Entdeckung offenbare einen weiteren Grund, wieso das HI-Virus so schwierig zu bekämpfen sei und könne bedeutend für die Entwicklung wirkungsvollerer Medikamente sein, berichten Kathleen Collins und ihre Kollegen von der University of Michigan in Ann Arbor.
Die Forscher untersuchten Gewebeproben aus dem Knochenmark von HIV-Patienten, die zuvor mehr als 6 Monate antivirale Medikamente eingenommen hatten. In diesen Proben stellten sie Erbgut von HI-Viren fest, die sich in blutbildenden Knochenmarkzellen eingenistet und dort den Medikamenteneinsatz überdauert hatten. Solche sogenannten latent infizierten Zellen, die sich in diesem speziellen Stadium nicht vermehren und daher nicht erkannt und bekämpft werden können, wurden unter anderem bereits in Augen, Hoden und im Gehirn entdeckt. Diese Zellen sind oft besonders langlebig und bieten so dem Virus einen sicheren Rückzugsort. Somit kann es sich nach Absetzen der Medikamente erneut vermehren und im Körper verbreiten.
"Um AIDS endlich heilen zu können, müssen wir Behandlungen entwickeln, die auf diese latent infizierten Zellen abzielen", erklärt Kathleen Collins. Dann sei eine Therapie denkbar, die "nur" über einige Monate oder Jahre gehen könnte, und die die lebenslange Medikamenteneinnahme überflüssig machen würde.
Für große Hoffnungen ist es aber vermutlich noch zu früh: Regelmäßig werden nämlich Fortschritte im Kampf gegen die Krankheit gemeldet. Weil das HI-Virus aber extrem wandelbar ist und ständig mutiert, blieb der entscheidende Durchbruch bis jetzt aus und Schutz vor der Ansteckung ist immer noch das A und O.
Obwohl die HIV- und AIDS-Forschung in den letzten Jahren wichtige Fortschritte erzielt hat, ist die Krankheit bis heute nicht vollständig verstanden und nach wie vor unheilbar. Menschen, die mit dem AIDS verursachenden HI-Virus infiziert sind, müssen lebenslang antivirale Medikamente einnehmen. Diese dämmen die Infektion ein, ohne aber das Virus vollständig auszurotten. Werden die Medikamente abgesetzt, so kann sich das Virus wieder ungehindert ausbreiten. "Weltweit haben allerdings nur 40 Prozent der Infizierten regelmäßigen Zugang zu den lebenserhaltenden Medikamenten", berichtet Collins.
Kathleen Collins (University of Michigan, Ann Arbor) et al.: Nature Medicine, Onlineveröffentlichung, doi:10.1038/nm.2109
"Um AIDS endlich heilen zu können, müssen wir Behandlungen entwickeln, die auf diese latent infizierten Zellen abzielen", erklärt Kathleen Collins. Dann sei eine Therapie denkbar, die "nur" über einige Monate oder Jahre gehen könnte, und die die lebenslange Medikamenteneinnahme überflüssig machen würde.
Für große Hoffnungen ist es aber vermutlich noch zu früh: Regelmäßig werden nämlich Fortschritte im Kampf gegen die Krankheit gemeldet. Weil das HI-Virus aber extrem wandelbar ist und ständig mutiert, blieb der entscheidende Durchbruch bis jetzt aus und Schutz vor der Ansteckung ist immer noch das A und O.
Obwohl die HIV- und AIDS-Forschung in den letzten Jahren wichtige Fortschritte erzielt hat, ist die Krankheit bis heute nicht vollständig verstanden und nach wie vor unheilbar. Menschen, die mit dem AIDS verursachenden HI-Virus infiziert sind, müssen lebenslang antivirale Medikamente einnehmen. Diese dämmen die Infektion ein, ohne aber das Virus vollständig auszurotten. Werden die Medikamente abgesetzt, so kann sich das Virus wieder ungehindert ausbreiten. "Weltweit haben allerdings nur 40 Prozent der Infizierten regelmäßigen Zugang zu den lebenserhaltenden Medikamenten", berichtet Collins.
Kathleen Collins (University of Michigan, Ann Arbor) et al.: Nature Medicine, Onlineveröffentlichung, doi:10.1038/nm.2109
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