Windsbach - Am Freitag trat der Schulleiter des Windsbacher Knabeninternats vor die Presse und bestätigte, dass in früheren Jahrzehnten Schüler und Chorsänger geschlagen und misshandelt wurden. "Wir bedauern dies zutiefst, entschuldigen uns und bitten um Vergebung", sagte Pfarrer Thomas Miederer am Freitag.
Nachforschungen hätten "sehr bedrückende" Momentaufnahmen ergeben, so der Internatsleiter.
Schüler seien von einem früheren Direktor hinter verschlossener Türe sogar mit Peitsche und Rohrstock geprügelt worden. Auch der vor drei Jahren gestorbene Gründer und langjährige Leiter des Chores, Hans Thamm, habe häufig Ohrfeigen verteilt, Schüler gedemütigt und bloßgestellt. "Es gab massive Grenzüberschreitungen", sagte Miederer. Von systematischen Misshandlungen könne aber nicht gesprochen werden.
SPIEGEL ONLINE hatte bereits am vergangenen Wochenende berichtet, dass Schüler des berühmten evangelischen Knabenchors systematisch und voller Brutalität von Lehrern und Pfarrern verprügelt worden sein sollen.
Der Internatsleiter räumte nun auch zwei Fälle von sexuellem Missbrauch bei den Windsbachern ein: In den fünfziger Jahren verging sich ein Hospitant an Schülern. Er wurde des Hauses verwiesen und später verurteilt. Sogar in jüngerer Zeit gab es einen Vorfall: Um 2000/01 gab es Übergriffe eines Praktikanten. Auch er sei sofort suspendiert und zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
"Neuere Fälle sind mir nicht gemeldet worden", sagte die Psychologin Ulrike Winkler von Mohrenfels, die von der Internatsleitung als externe Ansprechpartnerin beauftragt wurde.
Die Expertin sprach von bisher 18 Anrufen von Betroffenen oder deren Angehörigen. Sie beträfen den Zeitraum von 1946 bis 1978. Einige berichteten von Ohrfeigen und Gebrüll, wieder andere sprachen dagegen von der schönsten Zeit ihres Lebens bei den Windsbachern. "Die Zeit wurde sehr unterschiedlich erlebt", sagte von Mohrenfels.
Die Schulleitung versprach, dass allen Fällen nachgegangen werde. Was noch nicht verjährt sei, werde sofort der Staatsanwaltschaft übergeben. "Wir wollen den Betroffenen Gehör verschaffen und ein Stück Versöhnung erreichen", sagte Miederer. Zugleich äußerte er die Sorge um das Image und die Zukunft des Chores. Wenn zwei Jahre lang keine jungen Sänger nachkämen, "können wir zumachen".
Nachforschungen hätten "sehr bedrückende" Momentaufnahmen ergeben, so der Internatsleiter.
Schüler seien von einem früheren Direktor hinter verschlossener Türe sogar mit Peitsche und Rohrstock geprügelt worden. Auch der vor drei Jahren gestorbene Gründer und langjährige Leiter des Chores, Hans Thamm, habe häufig Ohrfeigen verteilt, Schüler gedemütigt und bloßgestellt. "Es gab massive Grenzüberschreitungen", sagte Miederer. Von systematischen Misshandlungen könne aber nicht gesprochen werden.
SPIEGEL ONLINE hatte bereits am vergangenen Wochenende berichtet, dass Schüler des berühmten evangelischen Knabenchors systematisch und voller Brutalität von Lehrern und Pfarrern verprügelt worden sein sollen.
Der Internatsleiter räumte nun auch zwei Fälle von sexuellem Missbrauch bei den Windsbachern ein: In den fünfziger Jahren verging sich ein Hospitant an Schülern. Er wurde des Hauses verwiesen und später verurteilt. Sogar in jüngerer Zeit gab es einen Vorfall: Um 2000/01 gab es Übergriffe eines Praktikanten. Auch er sei sofort suspendiert und zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
"Neuere Fälle sind mir nicht gemeldet worden", sagte die Psychologin Ulrike Winkler von Mohrenfels, die von der Internatsleitung als externe Ansprechpartnerin beauftragt wurde.
Die Expertin sprach von bisher 18 Anrufen von Betroffenen oder deren Angehörigen. Sie beträfen den Zeitraum von 1946 bis 1978. Einige berichteten von Ohrfeigen und Gebrüll, wieder andere sprachen dagegen von der schönsten Zeit ihres Lebens bei den Windsbachern. "Die Zeit wurde sehr unterschiedlich erlebt", sagte von Mohrenfels.
Die Schulleitung versprach, dass allen Fällen nachgegangen werde. Was noch nicht verjährt sei, werde sofort der Staatsanwaltschaft übergeben. "Wir wollen den Betroffenen Gehör verschaffen und ein Stück Versöhnung erreichen", sagte Miederer. Zugleich äußerte er die Sorge um das Image und die Zukunft des Chores. Wenn zwei Jahre lang keine jungen Sänger nachkämen, "können wir zumachen".
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