Montag, 22. März 2010

Kostspielige Kobrasuche

Bei der Suche nach der entwichenen Kobra in Mülheim an der Ruhr sind voraussichtlich Kosten im niedrigen sechsstelligen Bereich entstanden. Genau beziffern ließen sich bislang nur die Kosten des Feuerwehreinsatzes mit knapp 40.000 Euro, sagte Stadtsprecher Volker Wiebels am Montag. Er verwies darauf, dass während des Einsatzes auch Bauarbeiter und Möbelpacker von Fremdfirmen in Anspruch genommen werden mussten. Ihre Rechnungen stünden noch aus.

Die hochgiftige Monokelkobra war ihrem 19-jährigen Besitzer in der Nacht zu Donnerstag entwischt. Bis Sonntagmittag durchsuchte die Feuerwehr mit Hochdruck die Wohnung des 19-Jährigen sowie die beiden anderen Wohnungen des Mehrfamilienhauses. Das etwa 30 Zentimeter lange Jungtier blieb verschwunden.

Die Feuerwehr geht davon aus, dass sich die Kobra noch in der Wohnung des jungen Mannes befindet. Da das Tier allenfalls sechs Wochen ohne Nahrung überleben könnte, entschied die Einsatzleitung, die Wohnung für acht Wochen zu versiegeln und die Schlange dem Hungertod zu überlassen.

Immer noch keine Spur von der Schlange

Ein Kontrollbesuch der Feuerwehr in dem Haus erbrachte am Montag keine neuen Ergebnisse. Wer für den Einsatz zahlen muss, steht nach Angaben von Wiebels noch nicht fest: "Das hängt von der rechtlichen Bewertung ab. Wenn die Stadt und die Feuerwehr im Rahmen der Gefahrenabwehr tätig wurden, zahlt der Steuerzahler. Sonst gilt das Verursacher-Prinzip, dann zahlt der Schlangenbesitzer."

Wiebels wies darauf hin, dass noch weitere Kosten auflaufen werden. Bei der Suche nach der Schlange wurde die Wohnung des 19-Jährigen bis auf den Rohbauzustand zurückgebaut. Es sei einiger finanzieller Aufwand erforderlich, um diese Wohnung wieder nutzbar zu machen.

Die übrigen Hausbewohner wollen nicht in ihren Wohnungen übernachten, solange die Schlange nicht gefunden wurde. Sie könnten für die kommenden Wochen bei Freunden oder Verwandten unterkommen.

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