Montag, 29. März 2010

«Widerlicher Terror-Akt» tötet 15-Jährigen

Bei einer Bombenexplosion am Sonntagabend in Athen ist ein 15-jähriger Afghane getötet worden. Seine zehnjährige Schwester und seine Mutter wurden verletzt. Die Familie war laut ersten Informationen der Polizei beim Lumpensammeln auf die Bombe gestossen. Der griechische Bürgerschutzminister Michalis Chryssohoidis nannte die Bombenexplosion einen «widerlichen terroristischen Akt».  
Spurensicherung am Explosionsort - ein 15-jähriger Lumpensammler war das Opfer einer Terroristen-Bombe.
 
Die Bombe detonierte um 22.50 Uhr (Ortszeit) vor einer Fortbildungsstätte für Staatsangestellte im dicht bewohnten Stadtteil Patissia.

Zufällig auf Mülleimer gestossen
Polizeioffiziere vermuteten am Montagmorgen, dass eine der vielen griechischen Untergrundorganisationen die Bombe vor dem Eingang des Gebäudes deponiert hatte. Solche Gruppen verüben in Griechenland immer wieder Anschläge.

Die afghanische Familie durchsuchte Mülleimer und Abfall und sei zufällig auf die Bombe gestossen. Das Opfer hätte den Sprengsatz hochgenommen, um zu sehen, ob es sich etwas Wertvolles handelte, mutmassten Polizisten. Dabei kam es zur Explosion.

«Wahrscheinlich fand und öffnete der junge Mann den Sack mit der Bombe, die sofort explodierte», schreibt die Polizei in einem Communiqué.

Psychologen leisten Hilfe
Psychologen und Mitglieder afghanischer Migrantenorganisationen versuchten in der Nacht der verletzten Frau und dem Mädchen zu helfen und die genauen Umstände der Bombenexplosion zu klären. Offizielle Angaben der Polizei gab es nicht. Der Tatort blieb bis in die frühen Morgenstunden weiträumig abgesperrt.

Erst am vergangenen Wochenende waren drei Bomben in Athen detoniert, es wurde niemand verletzt. Eine linksgerichtete Untergrundorganisation übernahm die Verantwortung dafür.

Bürgerschutzminister: Das widerliche Gesicht des Terrors
«Der Terrorismus hat sein widerliches Gesicht gezeigt. Ein junger Mann hat sein Leben in einer von Terroristen gestellten tödlichen Falle verloren», wurde Minister Chryssohoidis in einem Communiqué zitiert.

«Die Mörder sehen in allen Menschen einen Feind, sei es ein Polizist, ein Immigrant oder ein beliebiger Bürger», sagte er weiter und betonte, dass die Schuldigen «verhaftet und der Justiz übergeben werden».

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