Mittwoch, 24. März 2010

Kachelmann bleibt in Haft

Nach stundenlangen Vernehmungen entschied das Gericht: Jörg Kachelmann bleibt vorerst in Untersuchungshaft. Dem ARD-Wetter-Star wird vorgeworfen, seine Freundin vergewaltigt zu haben.

Jörg Kachelmann, ReutersJörg Kachelmann

Er sagt: unschuldig. Sie sagt: schuldig. Und das Mannheimer Amtsgericht entscheidet nach stundenlangen Beratungen: Jörg Kachelmann bleibt vorerst in Untersuchungshaft. Dem Wetterexperten und bekannten ARD-Moderator wird vorgeworfen, seine Freundin vergewaltigt zu haben.

Unklarheit herrschte zunächst über die Art des Gerichtstermins, der um 10:30 Uhr begonnen hatte und sich bis in den Nachmittag hineinzog. Der Strafverteidiger des Moderators, Anwalt Reinhard Birkenstock, erklärte, dass es sich nicht um einen Haftprüfungstermin, sondern lediglich eine Vernehmung handele. Bei der sei auch der Staatsanwalt anwesend.

Volker Schmelcher, der Sprecher des Amtsgerichts Mannheim, widersprach indessen: Es handele sich um einen Haftprüfungstermin, der bereits vor Tagen beantragt worden sei. Kachelmann war am Samstag auf dem Frankfurter Flughafen verhaftet worden.

Jüngsten Angaben zufolge handelte es sich tatsächlich nicht um eine Haftprüfung, da ein entsprechender Antrag von Kachelmanns Anwalt offenbar zurückgezogen wurde.

Im Vorfeld des Termins hatte Jurist Birkenstock Zweifel an einer raschen Freilassung seines Mandanten geäußert: "Man ist in Deutschland, wenn ein solcher Verdacht an einem hängt, schnell verhaftet", sagte Kachelmanns Rechtsvertreter. "Die Enthaftung dauert in der Regel länger." Ist Jörg Kachelmann, der Star der Wetterberichte im Ersten vor der Tagesschau und nach den Tagesthemen, das Opfer einer Stalkerin und dann des Rechtssystems geworden? Der Gerichtstermin am Mittwoch dauerte offenbar mehrere Stunden. Kachelmann war am frühen Morgen zum Gerichtsgebäude gebracht worden. Nach einer Pause war die Entscheidung auf den Nachmittag verlegt worden.

Dem 51-jährigen Schweizer wird vorgeworfen, er habe seine langjährige Freundin nach einem Streit gegen ihren Willen zum Geschlechtsverkehr gezwungen.

Kachelmann bezeichnet sich jedoch in einer Presseerklärung als unschuldig; seine Anwälte bezeichneten die Vorwürfe der Frau als "frei erfunden". Deren Rechtsanwalt Thomas Franz widersprach ihnen: "Die Verletzungen und die Vergewaltigung wurden bei einer Untersuchung in der Gerichtsmedizin auch festgestellt", sagte er.

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