"Wo ist meine Stimme", skandieren die Menschen seit drei Tagen auf den Straßen Teherans. Wie hat der Iran tatsächlich abgestimmt? Unbestätigte Zahlen sehen Mussawi mit rund 57 Prozent der Stimmen vorn.
Kairo - In Teheran kursiert mittlerweile aus „anonymen Kreisen“ des Innenministeriums eine Aufstellung von Abstimmungsergebnissen, die ziemlich plausibel erscheint, auch wenn sie sich nicht durch unabhängige Quellen verifizieren lässt. Danach waren alle neun Zwischenergebnisse, die Innenminister Sadeq Mahsuli in der Nacht von Freitag zu Samstag bekannt gab und die Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad einen deutlichen Sieg attestierten, bereits vorab geschrieben und geplant worden. Die Stimmzahlen seien mit einem Softwareprogramm so manipuliert und auf die verschiedenen Wahlbezirke aufgeteilt worden, dass alles möglichst glaubwürdig aussah, heißt es in dem Text.
Nach diesen anonymen Angaben soll jedoch Mir-Hossein Mussawi die Wahl haushoch gewonnen haben – und zwar 21,3 Millionen Stimmen, das entspricht 57,2 Prozent. Ahmadinedschad erhielt angeblich nur 10,5 Millionen Stimmen, also 28 Prozent. Auf dem dritten und vierten Platz landeten Mohsen Rezai mit 2,7 Millionen (7,2 Prozent) und Mehdi Karrubi mit 2,2 Millionen Stimmen (6 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 81 Prozent, das sind 37,4 Millionen Bürger.
Es war nicht das erste Mal, dass sich Mitarbeiter aus dem Teheraner Innenministerium an ihrer Ahmadinedschad ergebenen Leitung vorbei mit Informationen nach draußen wandten. Auch einige Tage vor der Wahl hatten aufrechte Angestellte in einem Brief an den Chef des Wächterrates, Ajatollah Ahmad Dschannati, vor umfangreichen Wahlmanipulationen gewarnt.
Aber auch die Mitarbeiter der nominellen Wahlverlierer haben das ganze Wochenende gerechnet und ihre Kontaktleute in den Provinzen und in Teheran befragt. Einer von ihnen, der langjährige Chef der revolutionären Garden, Mohsen Rezai, kommt ebenfalls zu ganz anderen Ergebnissen als Ahmadinedschad. Seine Analyse teilt die Ergebnisse in drei Kategorien auf – Landbevölkerung, kleine Städte und große Städte. Nur auf dem Land, wo etwa ein Drittel aller Wahlberechtigten leben, sah es danach für Ahmadinedschad einigermaßen gut aus. Hier lag er mit Mussawi gleichauf, die beiden anderen Kandidaten waren mit zwei bis drei Prozent weit abgeschlagen. Schon in den kleineren Städten jedoch änderte sich das Bild. Hier lag Mussawi mit 66 Prozent vorne, Ahmadineschad und Rezai waren mit 12 bis 14 Prozent etwa gleich stark. Karrubis Zustimmung dümpelte im einstelligen Prozentbereich. In der Hauptstadt Teheran, aber auch in Isfahan, Maschad, Tabriz und Kerman lag Mussawi dann richtig vorne – mit etwa 70 Prozent der Stimmen. Ahmadineschad kam auf 16 Prozent, gefolgt von Rezai mit zehn und Karroubi mit vier Prozent. Auch die Iraner im Ausland stimmten nach diesen Informationen mit 78 Prozent für Mussawi und nur sieben Prozent für Ahmadinedschad. Das Innenministerium aber behauptet das genaue Gegenteil.
Kairo - In Teheran kursiert mittlerweile aus „anonymen Kreisen“ des Innenministeriums eine Aufstellung von Abstimmungsergebnissen, die ziemlich plausibel erscheint, auch wenn sie sich nicht durch unabhängige Quellen verifizieren lässt. Danach waren alle neun Zwischenergebnisse, die Innenminister Sadeq Mahsuli in der Nacht von Freitag zu Samstag bekannt gab und die Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad einen deutlichen Sieg attestierten, bereits vorab geschrieben und geplant worden. Die Stimmzahlen seien mit einem Softwareprogramm so manipuliert und auf die verschiedenen Wahlbezirke aufgeteilt worden, dass alles möglichst glaubwürdig aussah, heißt es in dem Text.
Nach diesen anonymen Angaben soll jedoch Mir-Hossein Mussawi die Wahl haushoch gewonnen haben – und zwar 21,3 Millionen Stimmen, das entspricht 57,2 Prozent. Ahmadinedschad erhielt angeblich nur 10,5 Millionen Stimmen, also 28 Prozent. Auf dem dritten und vierten Platz landeten Mohsen Rezai mit 2,7 Millionen (7,2 Prozent) und Mehdi Karrubi mit 2,2 Millionen Stimmen (6 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 81 Prozent, das sind 37,4 Millionen Bürger.
Es war nicht das erste Mal, dass sich Mitarbeiter aus dem Teheraner Innenministerium an ihrer Ahmadinedschad ergebenen Leitung vorbei mit Informationen nach draußen wandten. Auch einige Tage vor der Wahl hatten aufrechte Angestellte in einem Brief an den Chef des Wächterrates, Ajatollah Ahmad Dschannati, vor umfangreichen Wahlmanipulationen gewarnt.
Aber auch die Mitarbeiter der nominellen Wahlverlierer haben das ganze Wochenende gerechnet und ihre Kontaktleute in den Provinzen und in Teheran befragt. Einer von ihnen, der langjährige Chef der revolutionären Garden, Mohsen Rezai, kommt ebenfalls zu ganz anderen Ergebnissen als Ahmadinedschad. Seine Analyse teilt die Ergebnisse in drei Kategorien auf – Landbevölkerung, kleine Städte und große Städte. Nur auf dem Land, wo etwa ein Drittel aller Wahlberechtigten leben, sah es danach für Ahmadinedschad einigermaßen gut aus. Hier lag er mit Mussawi gleichauf, die beiden anderen Kandidaten waren mit zwei bis drei Prozent weit abgeschlagen. Schon in den kleineren Städten jedoch änderte sich das Bild. Hier lag Mussawi mit 66 Prozent vorne, Ahmadineschad und Rezai waren mit 12 bis 14 Prozent etwa gleich stark. Karrubis Zustimmung dümpelte im einstelligen Prozentbereich. In der Hauptstadt Teheran, aber auch in Isfahan, Maschad, Tabriz und Kerman lag Mussawi dann richtig vorne – mit etwa 70 Prozent der Stimmen. Ahmadineschad kam auf 16 Prozent, gefolgt von Rezai mit zehn und Karroubi mit vier Prozent. Auch die Iraner im Ausland stimmten nach diesen Informationen mit 78 Prozent für Mussawi und nur sieben Prozent für Ahmadinedschad. Das Innenministerium aber behauptet das genaue Gegenteil.
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