Montag, 8. Juni 2009

Bevölkerung in Pakistan greift gegen Taliban zu den Waffen

Islamabad - Nach dem Selbstmordanschlag auf eine Moschee in Nordwestpakistan mit 33 Toten setzt sich die Bevölkerung gegen die Taliban zur Wehr. Etwa 400 Pakistaner schlossen sich nach Behördenangaben zusammen und griffen am Wochenende mutmaßliche Stützpunkte von Taliban-Kämpfern in fünf Dörfern an. Die Bürgerwehr habe drei der Ansiedlungen besetzt, sagte Atif-ur-Rehman von der Bezirksregierung der Region Ober-Dir am Sonntag. Laut Polizei wurden elf Kämpfer oder mehr getötet.

Rund 20 Häuser, in denen sich Taliban aufgehalten haben sollen, wurden nach Angaben der Bezirksregierung zerstört. Die Behörden hatten die Bevölkerung wiederholt ermutigt, in Bürgermilizen gegen Extremisten mobilzumachen. Bei dem Moschee-Anschlag im Gebiet von Haya Gai waren am Freitag auch Dutzende Menschen verletzt worden. Bei einem Überfall auf einen Militärkonvoi im Nordwesten des Landes töteten mutmaßliche Taliban-Kämpfer zwei Gefangene, die der islamistischen Miliz angehörten. Die Extremisten griffen den Gefangenentransport nach Militärangaben am Samstag mit einem Sprengsatz und Gewehren an. Dabei wurden zwei Mitarbeiter des islamistischen Klerikers Sufi Muhammad getötet, der mit der Regierung das umstrittene und letztlich gescheiterte Friedensabkommen für das Swat-Tal ausgehandelt hatte. Auch ein Soldat kam ums Leben. Nach Militärangaben wurden die Gefangenen möglicherweise getötet, um zu verhindern, dass sie Informationen über die Taliban im Swat-Tal preisgeben

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