Donnerstag, 11. Juni 2009

China: Erster Gay Pride von Machthabern gelobt

Die kommunistisiche Regierung von China lobt in ihren Medien das erste Gay-Pride-Festival des Landes in Shanghai – die Organisatoren wagten es aber nicht, eine CSD-Parade durchzuführen.

Das Festival sei ein Zeichen von "großer Wichtigkeit" und ein Beweis des "sozialen Fortschritts im Lande", schrieb etwa "China Daily", die im Besitz der kommunistischen Partei ist. Das Organ lobte die "Toleranz" und den "sozialen Fortschritt", der in größeren Städten – und insbesondere in Shanghai – in den letzten Jahren zum Vorschein getreten sei. Dabei wurde Homosexualität in der Volksrepublik erst 1997 legalisiert. Seit 2001 gilt sich nicht mehr als Geisteskrankheit.

Bei dem einwöchigen Festival finden Film-Vorführungen, Diskussionsveranstaltungen, Partys und andere Events statt. Es dauert bis zum 14. Juni an und soll mindestens 2.000 Schwule und Lesben anlocken. Die Organisatoren veranstalten aber bewusst keine CSD-Parade. Sie sind zuvor gewarnt worden, dass die Behörden dies als verbotene politische Demonstration werten und zerschlagen könnten.

In der chinesischen Öffentlichkeit und in den Medien wird das Thema Homosexualität weitgehend totgeschwiegen. Wegen der stark ansteigenden HIV-Infektionszahlen unter Schwulen startete das Regime allerdings Anfang des Jahres ein erstes Präventionsprogramm für die Zielgruppe. Nichtstaatliche Homo-Initiativen werden dagegen weitgehend unterdrückt. So hat die Regierung 2006 eine Reihe von schwulen Internetseiten verboten.

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