Bewegende Momente für Barack Obama: Begleitet von Kanzlerin Angela Merkel und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel hat er das frühere Konzentrationslager Buchenwald besucht. Der US-Präsident war tief beeindruckt: "Was ich hier gesehen habe, werde ich nicht vergessen."
Weimar - Sichtlich ergriffen hat Barack Obama die Gedenkstätte zum NS-Konzentrationslager Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar besucht. Der US-Präsident wurde vom 80-jährigen Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel durch das Areal geführt, der selbst im April 1945 von den US-Truppen aus dem Lager befreit worden war. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Präsident des Buchenwald-Komitees, Bertrand Herz, nahmen an dem Rundgang teil.
Es sei für ihn "sehr wichtig, Buchenwald zu besuchen", hatte Obama seine Visite begründet. Er sei noch nie in einem Konzentrationslager gewesen und habe speziell zu diesem eine persönliche Verbindung: Sein Großonkel Charlie Payne gehörte zu einer Einheit, die 1945 an der Befreiung des Außenlagers Ohrdruf von Buchenwald beteiligt war. "Das war ein großer Schock für diesen jungen Mann", sagte Obama.
Im Konzentrationslager Buchenwald waren von 1937 bis 1945 mehr als 250.000 Menschen eingesperrt. Etwa 56.000 Häftlinge starben an den unmenschlichen Bedingungen im Lager, der Zwangsarbeit oder wurden von den Nationalsozialisten umgebracht.
Begrüßt wurde Obama am Eingang von jungen freiwilligen Friedensdienstleistenden. Anschließend legte die Gruppe bei einem Gedenkstein je eine Rose nieder und hielten einen Moment inne. Wiesel schritt neben Obama, Merkel ging links vom US-Präsidenten. Herz erläuterte den Besuchern das Lager. Vor der Ankunft im sogenannten Kleinen Lager legten sie eine kurze Pause ein und sahen sich ein Foto von einer Gruppe ausgemergelter Häftlinge an. Dieser Außenbereich Buchenwalds wurde mit der Ankunft von Massentransporten aus den Lagern Auschwitz/Groß-Rosen 1944/45 zu einem Sterbe- und Siechenort.
Auf dem weiteren Weg durch das Lager kamen Merkel und Obama auch zum Denkmal für alle Häftlinge. Zum Abschluss besuchten sie das Krematorium, in dem unzählige Juden verbrannt wurden. Dort wollten die beiden Spitzenpolitiker unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Opfer gedenken.
"Was ich hier gesehen habe, werde ich nicht vergessen", sagte Obama nach dem Rundgang. "Dieser Ort lehrt uns, dass wir stets wachsam bleiben müssen, damit sich das Böse nicht verbreitet." Der Ort sei immer noch voller Schrecken und der Beweis dafür, dass die Leugnung des Holocaust nicht richtig sei. Die Erinnerung müsse wachgehalten werden. "Wir müssen wachsam sein, dass so etwas nie wieder passiert." Der US-Präsident dankte dem deutschen Volk dafür, wie es mit seiner Vergangenheit umgeht.
Vor seinem Deutschland-Aufenthalt hatte Obama in Kairo den Westen und den Islam dazu aufgerufen, die Menschlichkeit des jeweils anderen anzuerkennen. Versuche zur Leugnung des Holocaust hatte er als "grundlos, ignorant und abscheulich" gegeißelt.
Merkel bezeichnete es als einen bewegenden Moment, mit dem US-Präsidenten das Lager zu besuchen, das einst von amerikanischen Truppen befreit wurde. Buchenwald sei ein Ort des Todes gewesen. Dort hätten "Terror, Gewalt und Willkür" geherrscht, und das nicht weit entfernt von Weimar, "wo Deutsche wunderbare Beiträge zur Kultur geleistet hätten". Die Erinnerung an den "Zivilisationsbruch" des Massenmordes an den Juden sei Teil der deutschen Staatsräson geworden.
Er und andere Überlebende hätten gehofft, dass Hass und Rassismus danach keinen Platz mehr hätten, sagte Wiesel. "Paradoxerweise hatte ich große Hoffnungen." Kambodscha, Ruanda und Bosnien hätten gezeigt, dass die Menschen diese Lektion noch nicht gelernt hätten. Die Überlebenden setzten große Hoffnungen auf Obama und seinen moralischen Anspruch.
Weimar - Sichtlich ergriffen hat Barack Obama die Gedenkstätte zum NS-Konzentrationslager Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar besucht. Der US-Präsident wurde vom 80-jährigen Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel durch das Areal geführt, der selbst im April 1945 von den US-Truppen aus dem Lager befreit worden war. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Präsident des Buchenwald-Komitees, Bertrand Herz, nahmen an dem Rundgang teil.
Es sei für ihn "sehr wichtig, Buchenwald zu besuchen", hatte Obama seine Visite begründet. Er sei noch nie in einem Konzentrationslager gewesen und habe speziell zu diesem eine persönliche Verbindung: Sein Großonkel Charlie Payne gehörte zu einer Einheit, die 1945 an der Befreiung des Außenlagers Ohrdruf von Buchenwald beteiligt war. "Das war ein großer Schock für diesen jungen Mann", sagte Obama.
Im Konzentrationslager Buchenwald waren von 1937 bis 1945 mehr als 250.000 Menschen eingesperrt. Etwa 56.000 Häftlinge starben an den unmenschlichen Bedingungen im Lager, der Zwangsarbeit oder wurden von den Nationalsozialisten umgebracht.
Begrüßt wurde Obama am Eingang von jungen freiwilligen Friedensdienstleistenden. Anschließend legte die Gruppe bei einem Gedenkstein je eine Rose nieder und hielten einen Moment inne. Wiesel schritt neben Obama, Merkel ging links vom US-Präsidenten. Herz erläuterte den Besuchern das Lager. Vor der Ankunft im sogenannten Kleinen Lager legten sie eine kurze Pause ein und sahen sich ein Foto von einer Gruppe ausgemergelter Häftlinge an. Dieser Außenbereich Buchenwalds wurde mit der Ankunft von Massentransporten aus den Lagern Auschwitz/Groß-Rosen 1944/45 zu einem Sterbe- und Siechenort.
Auf dem weiteren Weg durch das Lager kamen Merkel und Obama auch zum Denkmal für alle Häftlinge. Zum Abschluss besuchten sie das Krematorium, in dem unzählige Juden verbrannt wurden. Dort wollten die beiden Spitzenpolitiker unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Opfer gedenken.
"Was ich hier gesehen habe, werde ich nicht vergessen", sagte Obama nach dem Rundgang. "Dieser Ort lehrt uns, dass wir stets wachsam bleiben müssen, damit sich das Böse nicht verbreitet." Der Ort sei immer noch voller Schrecken und der Beweis dafür, dass die Leugnung des Holocaust nicht richtig sei. Die Erinnerung müsse wachgehalten werden. "Wir müssen wachsam sein, dass so etwas nie wieder passiert." Der US-Präsident dankte dem deutschen Volk dafür, wie es mit seiner Vergangenheit umgeht.
Vor seinem Deutschland-Aufenthalt hatte Obama in Kairo den Westen und den Islam dazu aufgerufen, die Menschlichkeit des jeweils anderen anzuerkennen. Versuche zur Leugnung des Holocaust hatte er als "grundlos, ignorant und abscheulich" gegeißelt.
Merkel bezeichnete es als einen bewegenden Moment, mit dem US-Präsidenten das Lager zu besuchen, das einst von amerikanischen Truppen befreit wurde. Buchenwald sei ein Ort des Todes gewesen. Dort hätten "Terror, Gewalt und Willkür" geherrscht, und das nicht weit entfernt von Weimar, "wo Deutsche wunderbare Beiträge zur Kultur geleistet hätten". Die Erinnerung an den "Zivilisationsbruch" des Massenmordes an den Juden sei Teil der deutschen Staatsräson geworden.
Er und andere Überlebende hätten gehofft, dass Hass und Rassismus danach keinen Platz mehr hätten, sagte Wiesel. "Paradoxerweise hatte ich große Hoffnungen." Kambodscha, Ruanda und Bosnien hätten gezeigt, dass die Menschen diese Lektion noch nicht gelernt hätten. Die Überlebenden setzten große Hoffnungen auf Obama und seinen moralischen Anspruch.
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