Samstag, 5. Juni 2010

Kontroverse um Werbespot von McDonald’s

Die Imbiss-Kette wirbt in Frankreich mit schwulem Schüler. Screenshot: YouTubeParis – Ein homosexuellenfreundlicher Werbespot der Schnellrestaurantkette McDonald’s in Frankreich erregt weltweit Aufsehen und Kontroversen. Der Kurzfilm zeigt einen Schüler, der in einem McDonald’s-Restaurant sein Klassenfoto anschaut, mit seinem Freund telefoniert und ihm sagt, dass er ihn liebt und vermisst.

In dem Augenblick kommt der Vater mit dem Essenstablett und erklärt seinem Sohn stolz, dass er früher ein „Weiberheld“ gewesen sei. „Schade, dass Du in einer reiner Jungenklasse bist“, so der Vater. Zum Bild des vieldeutig lächelnden Sohnes wird der Slogan „Komm, wie Du bist“ eingeblendet. Die Werbung soll die Vielfalt der Kunden der Imbiss-Kette herausstellen. Während Vertreter von Homosexuellengruppen den Werbespot begrüßen – mit Ausnahme der Tatsache, dass sich der Schüler nicht zu seiner Homosexualität bekennt – trifft er bei Konservativen in den USA auf scharfe Kritik und Ablehnung.

Kritik: Förderung von „gottlosem Verhalten“
Bill Johnson (Freemont/Bundesstaat Michigan), Präsident der Amerikanischen Vereinigung für Anstand (American Decency Association), erklärte, McDonald’s verrate Millionen Menschen, die für traditionelle Familienwerte einstünden. Stattdessen fördere der Konzern „das gottlose Verhalten von einigen wenigen“. Nicht zum ersten Mal engagiert sich McDonald’s für Homosexuelle. Vor zwei Jahren wurde das Unternehmen Partner der „Nationalen Handelskammer für Schwule und Lesben“ in den USA. Richard Ellis, damals stellvertretender Kommunikationsdirektor für McDonald’s in den Vereinigten Staaten, wurde in den Vorstand der Lobbyvereinigung berufen. Nachdem die Amerikanische Familienvereinigung Mitte 2008 zu einem Boykott von McDonald’s aufgerufen hatte, legte Ellis seinen Vorstandsposten wieder nieder. Der neue Werbespot wird ausschließlich in Frankreich gezeigt. Es gebe dort keine Probleme mit Homosexualität, erklärte die Markendirektorin für McDonalds, Nathalie Legarlantezec. Man stelle lediglich die französische Gesellschaft so dar, wie sie eben sei.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen