Klage über Rücktrittsdruck
Der Streit in der katholischen Kirche um den Rücktritt des Augsburger eskaliert: ..x. hatte Mitbrüdern vorgeworfen, ihn unter Druck gesetzt zu haben, freiwillig sei er nicht gegangen. Die Angegriffenen wehren sich - und wünschen ihm "gute Genesung" von psychischen Leiden.
Hamburg - Die katholische Kirche im Bistum Augsburg kommt auch nach dem Rücktritt des umstrittenen Walter nicht zur Ruhe: Zwischen ..x. und dem Vorsitzenden der bayerischen Bischofskonferenz Reinhard Marx ist ein offener Streit ausgebrochen. Marx ließ am Mittwoch ..x.s Vorwürfe einer Intrige und mangelnder Brüderlichkeit scharf zurückweisen: "Es ist alles rechtmäßig gelaufen, darüber hinaus gibt es nichts zu sagen", sagte der Sprecher des Erzbistums und der bayerischen Bischofskonferenz, Bernhard Kellner.
"Nicht zuletzt zum Schutz von Bischof emeritus ..x. sehen wir davon ab, Einzelheiten öffentlich auszubreiten", so Kellner. "Wir wünschen ihm weiter gute Genesung, sein Aufenthalt in der psychiatrischen Klinik war ein wichtiger erster Schritt."
..x. selbst hatte dagegen angegeben, sich während seines Aufenthalts in einer Schweizer Klinik, wo er zuletzt einige Wochen verbracht hatte, durchchecken und wegen "Problemen mit den Schleimbeuteln" behandeln lassen zu wollen.
..x. hatte zuvor beklagt, zu seinem Rücktritt gedrängt worden zu sein. Dabei erhob er schwere Vorwürfe gegen den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, und gegen Marx. Das Verhalten der beiden Erzbischöfe "hätte brüderlicher sein müssen", sagte ..x. der "Welt". Beide seien zum Papst geeilt und hätten ihm "als Trumpf den sogenannten Missbrauchsfall vorgetragen, der de facto auf nicht mehr beruhte als auf acht handschriftlichen Sätzen einer höchst dubiosen hingekritzelten Notiz". Das Gerücht sei haltlos gewesen, wie die eingeschaltete Staatsanwaltschaft festgestellt habe. "Damit durften die doch nicht den Papst unter Zugzwang setzen."
"Wie ein Fegefeuer"
..x. betonte in dem Interview, er habe seine Rücktrittserklärung vom April dieses Jahres nicht selbst geschrieben. "Der Druck, unter dem ich die vorgefertigte Resignation unterschrieben habe, war wie ein Fegefeuer. Drei Tage später habe ich sie in einem Schreiben an den Papst widerrufen. Ich wusste in den Tagen weder ein noch aus", sagte ..x. im Gespräch mit dem Historiker und Vatikan-Korrespondenten Paul Badde.
Den Verdacht des sexuellen Missbrauchs gegen ihn hätten höchste Geistliche des Bistums an die Presse lanciert. "Und da war mein Generalvikar dabei und Weihbischof Losinger, den ich selbst zum Domprobst ernannt habe", sagte ..x.. Anton Losinger hat diese Darstellung zum Rücktritt bereits zurückgewiesen.
..x. erwägt nun, am päpstlichen Gerichtshof in Rom ein Verfahren anzustrengen. Das sei "ein ganz guter Gedanke, den ich sehr wohl erwäge und bedenke", so ..x.. Er kündigte an, im Juli persönlich mit dem Papst sprechen zu wollen. Der 69-Jährige hatte Benedikt XVI. am 22. April seinen Rücktritt angeboten, nachdem über Prügelstrafen und finanzielle Unregelmäßigkeiten zu seiner Zeit als Pfarrer in Schrobenhausen berichtet worden war. Der Vatikan wollte den angeblichen Rücktritt vom Rücktritt nicht kommentieren.
Rasche Ernennung eines Nachfolgers gefordert
Der Diözesanrat im Bistum Augsburg forderte unterdessen vom Vatikan die rasche Ernennung eines Nachfolgers. Dies sei zur Beruhigung im Bistum dringend nötig, sagte der Diözesanratsvorsitzende Helmut Mangold. "Ich sehe nach wie vor keine neue Situation", so Mangold. Der Papst habe ..x.s Rücktrittsgesuch in einer wohlüberlegten Entscheidung akzeptiert. In dieser Frage gebe es kein Zurück mehr, weil ansonsten die Autorität päpstlicher Entscheidungen beschädigt würde.
Erst unlängst war der ..x. dafür kritisiert worden, dass er trotz Amtsverlusts seine ehemalige Wohnung im Augsburger Bischofspalais wieder bezogen hatte. Auf die Frage, wie lange er gedenke dort zu bleiben, sagte er: "Das ist offen. Es wird sich entscheiden, wenn ich eine neue Bleibe zugewiesen bekomme." Er plane, künftig wieder in der Seelsorge tätig zu sein und mit den Gläubigen den Gottesdienst zu feiern.
"Nicht zuletzt zum Schutz von Bischof emeritus ..x. sehen wir davon ab, Einzelheiten öffentlich auszubreiten", so Kellner. "Wir wünschen ihm weiter gute Genesung, sein Aufenthalt in der psychiatrischen Klinik war ein wichtiger erster Schritt."
..x. selbst hatte dagegen angegeben, sich während seines Aufenthalts in einer Schweizer Klinik, wo er zuletzt einige Wochen verbracht hatte, durchchecken und wegen "Problemen mit den Schleimbeuteln" behandeln lassen zu wollen.
..x. hatte zuvor beklagt, zu seinem Rücktritt gedrängt worden zu sein. Dabei erhob er schwere Vorwürfe gegen den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, und gegen Marx. Das Verhalten der beiden Erzbischöfe "hätte brüderlicher sein müssen", sagte ..x. der "Welt". Beide seien zum Papst geeilt und hätten ihm "als Trumpf den sogenannten Missbrauchsfall vorgetragen, der de facto auf nicht mehr beruhte als auf acht handschriftlichen Sätzen einer höchst dubiosen hingekritzelten Notiz". Das Gerücht sei haltlos gewesen, wie die eingeschaltete Staatsanwaltschaft festgestellt habe. "Damit durften die doch nicht den Papst unter Zugzwang setzen."
"Wie ein Fegefeuer"
..x. betonte in dem Interview, er habe seine Rücktrittserklärung vom April dieses Jahres nicht selbst geschrieben. "Der Druck, unter dem ich die vorgefertigte Resignation unterschrieben habe, war wie ein Fegefeuer. Drei Tage später habe ich sie in einem Schreiben an den Papst widerrufen. Ich wusste in den Tagen weder ein noch aus", sagte ..x. im Gespräch mit dem Historiker und Vatikan-Korrespondenten Paul Badde.
Den Verdacht des sexuellen Missbrauchs gegen ihn hätten höchste Geistliche des Bistums an die Presse lanciert. "Und da war mein Generalvikar dabei und Weihbischof Losinger, den ich selbst zum Domprobst ernannt habe", sagte ..x.. Anton Losinger hat diese Darstellung zum Rücktritt bereits zurückgewiesen.
..x. erwägt nun, am päpstlichen Gerichtshof in Rom ein Verfahren anzustrengen. Das sei "ein ganz guter Gedanke, den ich sehr wohl erwäge und bedenke", so ..x.. Er kündigte an, im Juli persönlich mit dem Papst sprechen zu wollen. Der 69-Jährige hatte Benedikt XVI. am 22. April seinen Rücktritt angeboten, nachdem über Prügelstrafen und finanzielle Unregelmäßigkeiten zu seiner Zeit als Pfarrer in Schrobenhausen berichtet worden war. Der Vatikan wollte den angeblichen Rücktritt vom Rücktritt nicht kommentieren.
Rasche Ernennung eines Nachfolgers gefordert
Der Diözesanrat im Bistum Augsburg forderte unterdessen vom Vatikan die rasche Ernennung eines Nachfolgers. Dies sei zur Beruhigung im Bistum dringend nötig, sagte der Diözesanratsvorsitzende Helmut Mangold. "Ich sehe nach wie vor keine neue Situation", so Mangold. Der Papst habe ..x.s Rücktrittsgesuch in einer wohlüberlegten Entscheidung akzeptiert. In dieser Frage gebe es kein Zurück mehr, weil ansonsten die Autorität päpstlicher Entscheidungen beschädigt würde.
Erst unlängst war der ..x. dafür kritisiert worden, dass er trotz Amtsverlusts seine ehemalige Wohnung im Augsburger Bischofspalais wieder bezogen hatte. Auf die Frage, wie lange er gedenke dort zu bleiben, sagte er: "Das ist offen. Es wird sich entscheiden, wenn ich eine neue Bleibe zugewiesen bekomme." Er plane, künftig wieder in der Seelsorge tätig zu sein und mit den Gläubigen den Gottesdienst zu feiern.
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