Wichtige Informationsquellen wie „Netzpolitik.org“, „Tagesschau.de“ oder „BKA.de“ werden an bayerischen Schulen geblockt. Über diesen neuerlichen Schildbürgerstreich der Bayerischen Staatsregierung muss man sich wirklich wundern.
Der „Frei“staat Bayern setzt in seinen Schulen die Filtersoftware „Time For Kids“ ein. Damit soll ein „sauberes Internet an bayerischen Schulen“ entstehen. Wird den Software-Herstellern zu viel vertraut oder steckt etwa politisches Kalkül dahinter, dass Seiten der Jungen Piraten (der Jugendorganisation der Piratenpartei) und verwandte Datenschutzseiten wie „hol-dir-deine-daten-zurueck.de“ gesperrt werden? Diese Frage muss sich die bayerische Staatsregierung gefallen lassen.
Dass, wie oben erwähnt, „Netzpolitik.org“ und „Tagesschau.de“ geblockt werden, nicht aber „Bild.de“, verwundert umso mehr. Kann diese Filterung die „Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne“ fördern, wie es im bayerischen Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen als Ziel genannt wird? Wird so etwa der „Bild“ungsauftrag erfüllt? Abgesehen von der grundsätzlichen Frage über Filterung und der immanenten Zensur, die hier ausgeübt wird, sollten sich die Verantwortlichen überlegen, wie sie den Kindern mit solchen drastischen Filtereinstellungen Medienkompetenz vermitteln wollen.
Die Piratenpartei fordert daher von der Bayerischen Staatsregierung eine Erklärung, mit welchem Hintergrund und Ziel in Schulen die genannten Internetseiten gefiltert werden.
Dennoch freuen sich die PIRATEN über das erfolgreiche Engagement der Bayerischen Staatsregierung, angehende Informatiker schon im Kindesalter auszubilden. Denn eine der ersten Übungen für die Kids dürfte es sein, die Filter zu umgehen – ein früher Schritt in einer hoffentlich steilen und zukunftsträchtigen Karriere zum IT-Spezialisten.
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