Junger Mann mit Joint, ddp
Niederländische Beamte stellten im Inselgefängnis von Curaçao unter anderem Haschisch sicher.

Das Knastleben stellt man sich in der Regel recht enbehrungsreich vor: karge Zellen, ausgestattet mit dem Nötigsten; kaum Kontakt zur Außenwelt und Genussmittel wie Alkohol gibt es - wenn überhaupt - nur zu besonderen Anlässen. Doch unter Palmen lebt es sich auch hinter Gittern offenbar recht angenehm: In einem Gefängnis auf der Karibikinsel Curaçao konfiszierte die Polizei jetzt unter anderem Handys - und Haschisch.
Auch wenn es wohl kaum der Grasgeruch war, der seinen Weg über den Atlantischen Ozean bis in das aufmerksam gerümpfte Näschen eines niederländischen Justizbeamten fand - im fernen Den Haag wurde man aufmerksam auf das allzu lustige Knastleben auf Curaçao. Also beorderte Staatssekretärin Ank Bijleveld-Schouten 50 Beamte zum Aufräumen in das Ferienparadies, das zu den Niederländischen Antillen gehört.

Die Razzia im Inselknast "Bon Futuro" förderte Erstaunliches zutage: 80 Mobiltelefone, 70 Stichwaffen, 30 Schlagwaffen, diverse Patronen, eine Schusswaffenimitation, größere Mengen an Haschisch und Kokain, vier Sprechfunkgeräte, diverse Dosen mit Pfefferspray, zwei Paar Handschellen, mehrere Gummiknüppel, zwei Sägen - und obendrein einen Schneidbrenner.

Nach der Aufräumaktion dürften die Fluchtphantasien der 545 Häftlinge wohl erst einmal ausgeträumt sein.