Walter Mixa kann offenbar keinen Frieden mit seiner Entscheidung machen. Er spricht jetzt von einem erzwungenen Rücktritt, den er bereits kurz danach widerrufen habe. Mixa erwägt einen Gang vor den päpstlichen Gerichtshof.
Der frühere Augsburger Bischof sagte, von seinen Amtsbrüdern sei großer Druck auf ihn ausgeübt worden. Der Zwang unter dem er eine bereits vorgefertigte Resignation wegen der gegen ihm erhobenen Prügelvorwürfe unterzeichnet habe, sei wie ein Fegefeuer gewesen. Bereits drei Tage später will Mixa dem Papst schriftlich mitgeteilt haben, dass er sein Rücktrittsgesuch widerrufen habe. Er will dem Papst, der Mixas Gesuch dann angenommen hatte, im Lauf der nächsten Wochen die ganze Situation persönlich erläutern.
Schwere Vorwürfe erhebt Mixa gegen hohe Geistliche seines ehemaligen Bistums. Er beschuldigte sie, den inzwischen wieder entkräfteten Vorwurf des sexuellen Missbrauchs an die Presse lanciert zu haben. Mixa wörtlich: "Da war mein Generalvikar dabei und Weihbischof Losinger, den ich selbst zum Domprobst ernannt habe." Anton Losinger hat Mixas Darstellung bereits zurückgewiesen.
Harte Kritik an seinen Amtsbrüdern
Enttäuscht zeigte sich Mixa auch vom Verhalten des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, sowie des Münchner Erzbischofs Reinhard Marx. Beide seien sofort zum Papst geeilt und hätten ihm quasi als Trumpf den sogenannten Missbrauchsfall vorgetragen, der de facto nur auf sechs handschriftlichen Sätzen einer höchst dubiosen hingekritzelten Notiz beruht habe.
Marx wünscht Mixa "gute Genesung"
Die Angegriffenen wiesen alle Anschuldigen Mixas prompt von sich. Der Münchner Erzbischof Marx ließ erklären, die Vorwürfe seien samt und sonders haltlos: "Es ist alles rechtmäßig gelaufen und darüber hinaus gibt es nichts zu sagen." Nicht zuletzt zum Schutze Mixas sehe man davon ab, Einzelheiten öffentlich auszubreiten. Man wünsche ihm gute Genesung. Sein Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik sei ein erster Schritt gewesen.
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