Der Geiselnehmer, der in einer Filiale der Bekleidungskette H&M in Leipzig mindestens 19 Menschen mit einer Waffe in Schach hielt, soll seine Tat geplant haben. Er habe auf einen ärztlichen Kunstfehler hinweisen wollen, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Leipzig - "Er wollte darauf aufmerksam machen, dass ein Arzt ihn falsch behandelt habe", sagte ein Sprecher der Leipziger Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Details nannte er nicht. Ob der Mann konkrete Forderungen stellte, konnte noch nicht geklärt werden. "Er wollte wohl mit der Presse sprechen. Ob er dies dann auch getan hat, wissen wir nicht", sagte der Sprecher.
Eine Augenzeugin hatte im Fernsehsender n-tv berichtet, dass der Mann während der Geiselnahme gesagt habe, er sei krank und ihm werde nicht geholfen. Deshalb wolle er auf diesem Weg Aufmerksamkeit erreichen.
Die Tat war laut Staatsanwaltschaft ganz offensichtlich keine Spontanhandlung, sondern geplant. Er habe zunächst mindestens 19 Geiseln in seine Gewalt gebracht, sagte der Sprecher. Es könnten aber auch mehr gewesen sein, möglicherweise hätten sich nicht alle Geiseln, die fliehen konnten, bei der Polizei gemeldet.
Der Geiselnehmer hatte nach rund dreieinhalb Stunden aufgegeben und sich ergeben. Verletzt wurde bei der Tat niemand.
Mittlerweile ist gegen den mutmaßlichen Täter Haftbefehl erlassen worden. Der Vorwurf lautet auf Geiselnahme in 19 Fällen sowie unerlaubten Waffenbesitz, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten. Ein Richter ordnete Untersuchungshaft an.
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