Freitag, 5. März 2010

US-Senatoren für schwule Blutspende

In den meisten Ländern der Welt dürfen Schwule kein Blut spenden
In den meisten Ländern der Welt dürfen Schwule kein Blut spenden
Mehrere Mitglieder des amerikanischen Senats haben in einem Brief an die Arzneimittelbehörde FDA gefordert, sie solle das Verbot von Blutspenden für Schwule aufheben. Die 18 Senatoren (17 davon demokratisch, einer unabhängig) bezeichneten das seit 1983 bestehende Verbot als "überholt und wissenschaftlich unsolide".

In dem von US-Senator John Kerry veröffentlichten Brief heißt es, "nicht ein einziger wissenschaftlicher Beweis" unterstütze das Verbot. Gerade angesichts des "anhaltenden und dringenden Bedarfs" von Krankenhäusern an Blutkonserven müsse der medizinisch unnötige Ausschluss ganzer Spendergruppen beendet werden.

Die Wissenschaft habe sich seit 1983 weiterentwickelt, begründen die Senatoren weiter. Damals war das Verbot als Reaktion auf die Aids-Epidemie erlassen worden, als das Aids-Virus noch unerforscht war. Gespendetes Blut wird mittlerweile zweimal getestet, das Risiko einer Infektion für Blutspender sei daher "gleich null".

In den USA hatte sich (anders als in Deutschland) bereits das Rote Kreuz für eine Aufhebung des Verbots ausgesprochen. Auch die Vereinigung von Blutbanken argumentieren, ein Verbot sei "medizinisch und wissenschaftlich nicht geboten".

Internationales Phänomen
Streit um Blutspenden für Schwule gibt es auf der ganzen Welt. In Schottland hat sich kürzlich ein junger Mann an die Medien gewandt, weil er selbst seiner im Sterben liegenden Mutter kein Blut spenden durfte. In Deutschland soll es in Kürze eine Petition von Bürgern beim Deutschen Bundestag geben, um das Verbot aufzuheben.

Seit Anfang des Monats dürfen Schwule in Schweden Blut spenden, sie müssen zu diesem Zeitpunkt allerdings ein Jahr lang enthaltsam gelebt haben. In Italien und in spanischen Militärkrankenhäusern dürfen Schwule schon seit einigen Jahren spenden, ebenso in Portugal.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen