Trotz Wirtschaftskrise und wachsender Arbeitslosigkeit - auf ihre eigene Weihnachtskrippe im Garten wollen viele Amerikaner nicht verzichten, allerdings auch die nicht, die sich keine mehr leisten können oder wollen. Die Folge: Weder Vorhängeschlösser noch Appelle an das Gute im Menschen können verhindern, dass immer mehr Krippenfiguren gestohlen werden und so der Geist der Weihnacht zerstört wird.
Folgt seinem Stern
Das rief nun eine New Yorker Sicherheitsfirma auf den Plan. Sie bot 200 Kirchen und wohltätigen Organisationen an, ihre Krippen kostenlos per Video und Satellit zu überwachen. Besonders gefährdeten Figuren wie dem Jesus baut sie GPS-Sender ein, so dass sie im Falle einer Entführung schnell wieder aufzuspüren sind. In Palm Beach (Florida) sei so ein abhanden gekommenes Christuskind wieder aufgefunden worden, berichtet die "Seattle Times". Auch in Wellington (Florida) konnte ein gestohlener Jesus dank Satellitenunterstützung schnell wieder in seine Krippe zurückgebracht werden.
Nur noch Kleinvieh
Die Wirtschaftskrise setzt den Krippenfreunden aber nicht nur durch die höheren Diebstahlszahlen zu. Auch die Zulieferer haben unter dem ökonomischen Druck zu leiden: So erlaubt das schrumpfende Budget vieler Krippen nicht mehr den Einsatz echter Tiere - und wenn doch, dann werden nur noch weniger und kleinere Viecher angefordert. Statt den traditionellen Kamelen, die aus Versicherungsgründen nur zusammen mit einem erfahrenen Führer gemietet werden dürfen, fordern Kirchen und Kaufhäuser vermehrt Esel oder Schafe an, die für einen Bruchteil des Preises zu bekommen sind.
Für Farmen, die sich auf die Ausstattung von Krippenszenen spezialisiert haben, werde dies zu einem echten Problem, berichtet der "Journal Sentinel" aus Milwaukee. Schließlich können Schafe, Ziegen und Esel auch an den anderen Tagen des Jahres Verwendung finden, während der Nutzwert von Kamelen außerhalb der Weihnachtszeit eher übersichtlich ist. Aber vielleicht wird sich das aufgrund der Energiekrise ja bald ändern.
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