Dienstag, 9. Dezember 2008

Köln: 250 Leute auf Soli-Demo wegen Ermordung von Alexandros Grigoropoulos

Böller, Stühle fliegen - Übergriffe der Bullen. Wie jeden Montag versammelten sich etwa 50 Leute um auf den Hungerstreik der Lebenslänglichen in Italien hinzuweisen. Aufgrund der Ereignisse in Griechenland riefen diesen Montag einige linksradikale Gruppen aus Köln dazu auf, ab 17:30 eine Demonstration unter dem Motto: „Wut und Trauer zu Widerstand“ in Gedenken an die Ermordung von Alexandros Grigoropoulos und als Hinweis auf die Aufstände in Griechenland durchzuführen.

Mehr und Mehr Leute sammelt sich nach und nach vor dem Hauptbahnhof Köln. Die Bullen waren zunächst recht spärlich vertreten, dies sollte sich jedoch noch ändern. Zum Auftakt wurden einige Reden verlesen und über die aktuelle Situation in Griechenland informiert.

Pünktlich um 17:30 setzte sich die Demo lautstark mit ungefähr 250 GenossInnen in Bewegung Richtung Neumarkt. Die ersten Böller flogen und „Hass, Hass, Hass wie noch nie!“ schallten durch die Konsummeilen Kölns. Spätestens in der Breitestr. blieb es nicht mehr bei den Parolen. Einige entschlossen sich durch das Umstoßen und Werfen von Stühlen und anderen Gegenständen ihren Unmut auszudrücken. Leider waren die Schaufenster-Scheiben aber ein wenig zu dick, so dass kein Glassbruch vermeldet werden kann.

Die überforderten Bullen riefen gleich eine Hundertschaft hinzu, die erstmal ihren Weg durch die Weinachtsverrückten finden musste. Begrüßt wurden sie selbstredend mit „Haut ab, Haut ab!“ und einige deftigen Böllern.

Die Demo zog unterdes weiter Richtung Weihnachtsmärkte, wo die eingesetzte Hundertschaft ihre Probleme hatte, alle Eingänge zu den Weihnachtsmärkten abzuschirmen. Auch verkehrsmäßig schienen die Bullen ein wenig unvorbereitet zu sein, so dass aufgrund der doch sehr tempo reichen Demonstration an einigen Stellen, das vollkommene Verkehrschaos ausbrach.

Unter dessen wurden immer wieder kurze Reden auf Deutsch und Griechisch bzgl. des Staatsmordes gehalten. Als die Demonstration am Friesenplatz ankam, wurde die Demo für beendet erklärt. Die Aktion ging aber weiter. Ein großer Mob Schwarzangezogener zog weiter Richtung Griechischen Konsulat. Die Bullen waren wiedermals überfordert und bekamen erst einige Minuten zu spät überhaupt mit, was geht.

So kamen die Bullen und Ex-DemonstrantInnen zeitgleich beim Konsulat an. Die HunderschaftlerInnen schien die Demo wenig gefallen zu haben. Aggro hoch zehn sprangen sie aus ihren Bullis und griffen ohne Vorwarnung einige Leute an. Beantwortet wurde diese Provokation mit kleinen Schubsereien und Rufen: „Schießt doch!, Schießt doch!“.

So teilten sich die Leute ein wenig auf.

Insgesamt also eine kraftvolle und starke Demonstration, die hoffentlich bei der jährlichen Silvesterknast-Demo wiederholt werden kann.
Video von der Demo

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