Dienstag, 23. Dezember 2008

Fünf Millionen Tote im Ostkongo

Bei den Kämpfen im Ostkongo sind nach Angaben des kongolesischen Außenministers in den vergangenen zehn Jahren fünf Millionen Menschen ums Leben gekommen. Angesichts der Kriegsgräuel verlängerten die UN ihr Blauhelm-Mandat bis Ende 2009.

New York - 1,7 Millionen Menschen seien aus ihrer Heimat vertrieben worden, sagte Kongos Außenminister Alexis Thambwe Mwamba am Montag vor dem Weltsicherheitsrat in New York. "Die beiden Kivu-Provinzen erleben einen der tödlichsten Konflikte seit dem Zweiten Weltkrieg." Der Sicherheitsrat verlängerte das Mandat für die Blauhelmmission im Kongo, Monuc, um ein Jahr bis Ende 2009.

In der einstimmig angenommenen Resolution forderte das höchste UN-Gremium die Truppe erstmals ausdrücklich auf, den Schutz der Zivilbevölkerung zur obersten Aufgabe zu machen. Im kommenden Jahr müsse der Einsatz vor allem auf die Krisenregion in Kivu konzentriert werden, hieß es in dem von Frankreich und England ausgearbeiteten Papier.

Monuc ist der größte Friedenseinsatz der Vereinten Nationen. Wegen der desolaten Lage im Osten des Landes hatte der Sicherheitsrat die Zahl der Soldaten erst vor einem Monat um 3000 auf knapp 20.000 aufgestockt. Der britische UN-Botschafter John Sawers forderte, die neuen Kräfte so schnell wie möglich im Krisengebiet zu stationieren. Vor allem die sexuelle Gewalt, die systematisch als Kriegswaffe benutzt werde, müsse gestoppt werden.

Sanktionen verlängert

Ebenfalls einstimmig verlängerte der Sicherheitsrat das Waffenembargo und andere Sanktionen gegen den Kongo. So sind mehrere Rebellenführer mit einem Reiseverbot belegt, ihre Guthaben im Ausland wurden eingefroren. Die Strafen sollen vorerst bis Ende November 2009 weiterlaufen.

Im Ostkongo sind Regierungskräfte und Rebellengruppen seit Monaten in brutale Kämpfe verstrickt. Besonders prekär ist die Lage in Nord-Kivu, wo Zehntausende Menschen aus ihrer Heimat vertrieben wurden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen