Nach zwei Nächten mit Krawallen in mehreren griechischen Städten stellt sich die Polizei auf weitere Ausschreitungen ein. Am Abend soll es in Athen, Saloniki und anderen Orten weitere Demonstrationen geben. Jugendliche hatten in der Nacht Geschäfte und Pkw in Brand gesetzt.
Von Ulrich Pick, ARD-Hörfunkstudio Istanbul
Mittlerweile herrscht weitgehend Ruhe in den großen Städten Griechenlands. Die vermummten Randalierer, von denen sich alleine 150 in der Technischen Universität von Athen verschanzt hatten und die in der Nacht die Polizei mit Steinen und Molotowcocktails bewarfen, haben sich zurückgezogen. Von Entwarnung könne jedoch nicht die Rede sein, hieß es.
Aus Protest blieben alle Schulen geschlossen. Viele Schüler hätten die Gebäude besetzt, und die Lehrer würden für drei Tage streiken, erklärte der Präsident der Lehrergewerkschaft. Für den heutigen Abend hat das ''Bündnis der Radikalen Linken'' zu Protesten in Athen und Thessaloniki aufgerufen, aus denen sich neue Zusammenstäße entwickeln könnten. Die Partei ist mit einer kleinen Fraktion im Parlament vertreten, und einige ihrer Vertreter hegen eine gewisse Sympathie für die Aktionen der autonomen Szene.
Schäden in Millionenhöhe
Die Schäden der bisherigen Krawalle werden mittlerweile auf 100 Millionen Euro geschätzt. Einige Straßenzüge in Athen und im nordgriechischen Thessaloniki boten am Morgen Bilder wie in einem Bürgerkrieg. Die Zahl der zerstörten Geschäfte, Bankfilialen und Polizeiwachen liegt im dreistelligen Bereich. Seit Stunden versuchen Angestellte der städtischen Reinigungsbetriebe die Wracks der Autos aus den Straßen zu entfernen.
Nach wie vor ist unklar, wie der 15-jährige Jugendliche, der am Samstagabend von der Kugel einer Polizeipistole getroffen wurde, tatsächlich ums Leben kam. Während der inzwischen unter Arrest gestellte Polizist, der die Schüsse abgegeben hatte, behauptet, er habe lediglich zur Warnung geschossen und der junge Mann sei zufällig getroffen worden, sagen Augenzeugen und Autonome, es habe sich um gezielte Schüsse gehandelt. Nun gilt es, die Ergebnisse der Obduktion wie des Hintergrundberichtes abzuwarten, den das Innenministerium in Auftrag gegeben hat.
Einer der Rechtsanwälte des Polizisten trat inzwischen zurück. Er wurde mit den Worten zitiert, er könne einen - so wörtlich - ''solchen Mandanten'' nicht verteidigen. Von dem mutmaßlichen Täter wurde bekannt, dass er den Spitznamen ''Rambo'' haben soll und als einer der Harten unter den Polizisten gilt.
Unterdessen zeigen die Krawalle auch Folgen in Deutschland. in Berlin wurde die griechische Botschaft besetzt. Einige Dutzend Personen drangen aus Protest gegen den Tod des 15-jährigen Jugendlichen in den Empfangsbereich des Gebäudes am Wittenbergplatz ein.
Von Ulrich Pick, ARD-Hörfunkstudio Istanbul
Mittlerweile herrscht weitgehend Ruhe in den großen Städten Griechenlands. Die vermummten Randalierer, von denen sich alleine 150 in der Technischen Universität von Athen verschanzt hatten und die in der Nacht die Polizei mit Steinen und Molotowcocktails bewarfen, haben sich zurückgezogen. Von Entwarnung könne jedoch nicht die Rede sein, hieß es.
Aus Protest blieben alle Schulen geschlossen. Viele Schüler hätten die Gebäude besetzt, und die Lehrer würden für drei Tage streiken, erklärte der Präsident der Lehrergewerkschaft. Für den heutigen Abend hat das ''Bündnis der Radikalen Linken'' zu Protesten in Athen und Thessaloniki aufgerufen, aus denen sich neue Zusammenstäße entwickeln könnten. Die Partei ist mit einer kleinen Fraktion im Parlament vertreten, und einige ihrer Vertreter hegen eine gewisse Sympathie für die Aktionen der autonomen Szene.
Schäden in Millionenhöhe
Die Schäden der bisherigen Krawalle werden mittlerweile auf 100 Millionen Euro geschätzt. Einige Straßenzüge in Athen und im nordgriechischen Thessaloniki boten am Morgen Bilder wie in einem Bürgerkrieg. Die Zahl der zerstörten Geschäfte, Bankfilialen und Polizeiwachen liegt im dreistelligen Bereich. Seit Stunden versuchen Angestellte der städtischen Reinigungsbetriebe die Wracks der Autos aus den Straßen zu entfernen.
Nach wie vor ist unklar, wie der 15-jährige Jugendliche, der am Samstagabend von der Kugel einer Polizeipistole getroffen wurde, tatsächlich ums Leben kam. Während der inzwischen unter Arrest gestellte Polizist, der die Schüsse abgegeben hatte, behauptet, er habe lediglich zur Warnung geschossen und der junge Mann sei zufällig getroffen worden, sagen Augenzeugen und Autonome, es habe sich um gezielte Schüsse gehandelt. Nun gilt es, die Ergebnisse der Obduktion wie des Hintergrundberichtes abzuwarten, den das Innenministerium in Auftrag gegeben hat.
Einer der Rechtsanwälte des Polizisten trat inzwischen zurück. Er wurde mit den Worten zitiert, er könne einen - so wörtlich - ''solchen Mandanten'' nicht verteidigen. Von dem mutmaßlichen Täter wurde bekannt, dass er den Spitznamen ''Rambo'' haben soll und als einer der Harten unter den Polizisten gilt.
Unterdessen zeigen die Krawalle auch Folgen in Deutschland. in Berlin wurde die griechische Botschaft besetzt. Einige Dutzend Personen drangen aus Protest gegen den Tod des 15-jährigen Jugendlichen in den Empfangsbereich des Gebäudes am Wittenbergplatz ein.
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