Sonntag, 7. Dezember 2008

Neuer Skandal um Bankdaten-Klau: "Daten aller Bürger im Angebot"

Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung, Peter Schaar: "Grauer Markt ohne sichtbare Konturen"

Peter Schaar, geht davon aus, dass auf dem Schwarzmarkt inzwischen die Daten jedes Bundesbürgers zu kaufen sind. Nach seiner Ansicht wird "mit den Daten aller Deutschen irgendwo gehandelt". Im NDR sagte Schaar, jeder müsse befürchten, dass er betroffen sei. Schaar kritisierte, es sei "ein Art grauer Datenmarkt entstanden, dessen Konturen sich nicht mal ansatzweise abzeichnen". Er riet den Bundesbürgern, ihre Kontoauszüge möglichst zügig und sorgfältig zu prüfen.

Bankdaten von 21 Millionen Bürgern
Die "Wirtschaftswoche" hatte gestern berichtet, dass auf dem Schwarzmarkt die Bankverbindungen von 21 Millionen Bundesbürgern im Umlauf seien. Händler hätten der Zeitung die Datenmenge für zwölf Millionen Euro angeboten. Eine CD mit 1,2 Millionen Kundendaten wie Geburtsdaten und Kontoverbindung habe die "Wirtschaftswoche" als Muster erhalten.

Erste Spur führt zu Callcentern
Die Düsseldorfer Staatsanwalt nahm die Ermittlungen auf. Laut "Wirtschaftswoche" führen erste Spuren fast durchgängig zu kleinen Callcenter-Betreibern. Mit diesen arbeiten häufig auch Telekommunikationsunternehmen, Energieversorger oder Kabelfernsehen zusammen. Die Callcenter erhalten dafür meist die relevanten Kundendaten. Offenbar besserten schlecht bezahlte Mitarbeiter insbesondere kleinerer Callcenter ihr Gehalt auf, indem sie Adressdaten auf USB-Sticks oder CDs kopierten und auf eigene Rechnung an Hintermänner weiterverkauften, so das Blatt.

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