Der 15-jährige Alexandros Grigoropoulos ist bei der Konfrontation mit einer Streifenwagenbesatzung am Samstag einem ballistischen Gutachten zufolge von einem Querschläger aus der Dienstwaffe eines Polizeibeamten tödlich getroffen worden. Das teilte ein Anwalt der beiden Polizisten, Alexis Cougias, am Mittwoch in Athen mit. Das Gutachten stütze die Angaben der Beamten, dass sie Warnschüsse abgegeben und nicht direkt auf den Jugendlichen gezielt hätten. Das Gutachten wurde zunächst nicht von den Behörden veröffentlicht. Einer der beiden Polizisten ist des Mordes, sein Kollege der Mittäterschaft beschuldigt worden.
Nach den viertägigen Unruhen hat am Mittwoch ein Generalstreik Griechenland lahm gelegt. Rund 10.000 Demonstranten zogen am Vormittag an ausgebrannten Geschäften in der Athener Innenstadt vorbei zum Parlament. Der Generalstreik war als Protest gegen die Wirtschaftspolitik der konservativen Regierung bereits vor den Unruhen angesetzt worden.
Die beiden größten Gewerkschaften hatten zuvor einen Appell von Ministerpräsident Konstantinos Karamanlis zurückgewiesen, angesichts der angespannten Lage den Protest abzusagen. Befürchtet wurden erneute Ausschreitungen. Der Internationale Flughafen von Athen wurde geschlossen, auch der öffentliche Nahverkehr in Athen und andere Einrichtungen waren betroffen. Mit dem Streik wollen die Gewerkschaften ihren Forderungen nach höheren Löhnen und einer stärkeren staatlichen Unterstützung für einkommensschwache Familien Nachdruck verleihen.
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