Conakry - Nach dem Tod des Präsidenten von Guinea, Lansana Conté, hat das Militär in dem westafrikanischen Land einen Staatsstreich verübt. Die Regierung sowie andere Institutionen der Republik seien aufgelöst, die Verfassung außer Kraft gesetzt, verkündete ein Armeekommandeur namens Moussa Dadis Camara am Dienstag im staatlichen Rundfunk. Auch die Aktivitäten der Gewerkschaften würden unterbunden. Ein Rat bestehend aus Zivilisten und Armeeangehörigen werde demnächst eingesetzt.
"Die Institutionen der Republik haben sich durch ihre Unfähigkeit hervorgetan, sich an der Bewältigung der Krisen zu beteiligen", sagte der Kommandeur. In Guineas Bevölkerung herrsche "tiefe Hoffnungslosigkeit". Nun sei es dringend notwendig, die Wirtschaft des Landes zu sanieren und die Korruption zu bekämpfen.
Conté im Alter von 74 Jahren gestorben
Conté war in dem westafrikanischen Land 24 Jahre an der Macht gewesen. Er hatte sich als Oberst 1984 kurz nach dem Tod des ersten Präsidenten des unabhängigen Guinea, Ahmed Sékou Touré, an die Staatsspitze geputscht. Conté war im Alter von 74 einer schweren Krankheit erlegen.
Bereits seit Jahren litt der Staatschef an Diabetes und Leukämie und musste häufig zur Behandlung ins Ausland. Laut Verfassung sollte der Parlamentspräsident zunächst die Amtsgeschäfte übernehmen und binnen 60 Tagen Präsidentschaftswahlen organisieren.
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