Die Justizbehörden in Island haben erstmals Verantwortliche für den Kollaps der heimischen Banken festgenommen. Wie der Rundfunksender RUV in Reykjavik berichtete, soll der Ex-Chef der früheren Kaupthing-Bank, Hreidar Már Sigurdsson, noch heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Ihm werden Unterschlagung und Verstöße gegen das Aktiengesetz vorgeworfen. Ebenfalls festgenommen wurde der frühere Leiter der Luxemburger Kaupthing-Niederlassung, Magnus Gudmundsson.
Krone im Keller - Regierung gestürzt
Wie ein umgekehrter Bankautomat: Kaupthing saugte das Geld der Sparer auf.
Der isländische Finanzsektor war im Herbst 2008 mit der Pleite gleich mehrerer Großbanken im Sog der weltweiten Finanzkrise zusammengebrochen. In der Folge verlor die isländische Krone massiv an Wert, wodurch zahlreiche der 320.000 Einwohner des Landes ihre Ersparnisse verloren. Zudem stieg die Arbeitslosigkeit drastisch an, und die Regierung musste angesichts massiver Proteste der Bevölkerung zurücktreten.
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