Musik lebt von der Begeisterung der Musiker und des Publikums. Und dass deutsche Volkslieder, wenn sie mit Sorgfalt einstudiert worden sind, überall auf der Welt faszinieren können, hat der Chor Carmina Mundi aus Aachen erfahren – ein international renommierter A-cappella-Kammerchor, der unter Leitung von Harald Nickoll große Oratorien und Messen genauso singt wie Programme mit zeitgenössischer Musik.
Klangfetischisten entdecken das Volkslied
"Wenn man ein schön gesetztes, gutes altes Volkslied in Klang umsetzt und das wirklich die Stimmung trifft, dann kann das genauso erhebend sein wie ein großes durchkomponiertes Chorwerk", erklärt Chorleiter Harald Nickoll. Große Komponisten wie Johannes Brahms und Felix Mendelssohn-Bartholdy haben sich für die alten Volksmelodien begeistert und Chorsätze geschrieben, die bis heute in den Konzertsälen zu hören sind.
Ein Wellness-Gefühl
"Wenn wir daran arbeiten, dann machen wir das sehr, sehr genau. Dann suchen wir die Klänge, und das kann auch bei ganz einfachen harmonischen Wendungen ein Wellness-Gefühl sein, wenn das tatsächlich klappt", erzählt Nickoll von seiner Arbeit.
Allerdings müssten die meisten erst wieder lernen, einfach mal so drauflos zu singen, denn das kann heute kaum noch einer. Er erinnert sich noch heute an eine lang zurück liegende Erfahrung. Als Musikstudent war er in Frankreich auf einem internationalen Gitarrenkurs - am Abend haben alle auf dem Marktplatz gesessen und Volkslieder gesungen – Leute aus 30 Nationen. "Und als die Deutschen dann dran waren, da haben sie sich nicht getraut. Da haben die anderen unsere Volkslieder gesungen in radebrechendem Deutsch, und da habe ich mich sehr geschämt."
Und das war dann ein Grund dafür, dass er später als Musikschulleiter sofort mit einem Kinderchor eine Schallplatte mit deutscher Volksmusik aufgenommen hat. "Und da war es auch so, dass selbst die jungen Leute hinterher gesagt haben, das ist aber eine schöne Musik."
Das Ausland hört gern deutsche Volkslieder, hat Carmina Mundi festgestellt
Volkslied statt Samba
Inzwischen gehört Carmina Mundi aus Aachen zu den Spitzenchören in Deutschland. Zahlreiche Preise im In- und Ausland belohnen die 40 Sängerinnen und Sänger, die alle neben ihren Berufen noch Zeit für die Musik finden. Ihr Ruf hat auch die Polit-Prominenz erreicht, und die entsinnt sich jetzt ebenfalls wieder der alten Volkslieder.
Vor zwei Jahren hat der Bundespräsident Nickoll und seinen Chor mit nach Den Haag zur holländischen Königin genommen. "Wir haben dort ein Konzert gesungen für den Präsidenten und das Königshaus. Und der einzige programmatische Wunsch des Bundespräsidenten war, als Zugabe ein Volkslied zu singen, und siehe da, Ihre Majestät hat ein Tränchen verdrückt." Und wahrscheinlich nicht nur die. Jetzt steht eine Konzertreise nach Brasilien an. Auf Einladung des Goethe-Instituts geht es im Oktober nach Rio. Auf dem Programm: Neben zeitgenössischen Chorwerken wird man auf ausdrückliche Bitte der Veranstalter auch wieder deutsche Volkslieder singen. Also Volkslied statt Samba an der Copa Cabana!
Autorin: Gudrun StegenRedaktion: Manfred Götzke
Musik lebt von der Begeisterung der Musiker und des Publikums. Und dass deutsche Volkslieder, wenn sie mit Sorgfalt einstudiert worden sind, überall auf der Welt faszinieren können, hat der Chor Carmina Mundi aus Aachen erfahren – ein international renommierter A-cappella-Kammerchor, der unter Leitung von Harald Nickoll große Oratorien und Messen genauso singt wie Programme mit zeitgenössischer Musik.
Klangfetischisten entdecken das Volkslied
"Wenn man ein schön gesetztes, gutes altes Volkslied in Klang umsetzt und das wirklich die Stimmung trifft, dann kann das genauso erhebend sein wie ein großes durchkomponiertes Chorwerk", erklärt Chorleiter Harald Nickoll. Große Komponisten wie Johannes Brahms und Felix Mendelssohn-Bartholdy haben sich für die alten Volksmelodien begeistert und Chorsätze geschrieben, die bis heute in den Konzertsälen zu hören sind.
Ein Wellness-Gefühl
"Wenn wir daran arbeiten, dann machen wir das sehr, sehr genau. Dann suchen wir die Klänge, und das kann auch bei ganz einfachen harmonischen Wendungen ein Wellness-Gefühl sein, wenn das tatsächlich klappt", erzählt Nickoll von seiner Arbeit.
Allerdings müssten die meisten erst wieder lernen, einfach mal so drauflos zu singen, denn das kann heute kaum noch einer. Er erinnert sich noch heute an eine lang zurück liegende Erfahrung. Als Musikstudent war er in Frankreich auf einem internationalen Gitarrenkurs - am Abend haben alle auf dem Marktplatz gesessen und Volkslieder gesungen – Leute aus 30 Nationen. "Und als die Deutschen dann dran waren, da haben sie sich nicht getraut. Da haben die anderen unsere Volkslieder gesungen in radebrechendem Deutsch, und da habe ich mich sehr geschämt."
Und das war dann ein Grund dafür, dass er später als Musikschulleiter sofort mit einem Kinderchor eine Schallplatte mit deutscher Volksmusik aufgenommen hat. "Und da war es auch so, dass selbst die jungen Leute hinterher gesagt haben, das ist aber eine schöne Musik."
Das Ausland hört gern deutsche Volkslieder, hat Carmina Mundi festgestellt
Volkslied statt Samba
Inzwischen gehört Carmina Mundi aus Aachen zu den Spitzenchören in Deutschland. Zahlreiche Preise im In- und Ausland belohnen die 40 Sängerinnen und Sänger, die alle neben ihren Berufen noch Zeit für die Musik finden. Ihr Ruf hat auch die Polit-Prominenz erreicht, und die entsinnt sich jetzt ebenfalls wieder der alten Volkslieder.
Vor zwei Jahren hat der Bundespräsident Nickoll und seinen Chor mit nach Den Haag zur holländischen Königin genommen. "Wir haben dort ein Konzert gesungen für den Präsidenten und das Königshaus. Und der einzige programmatische Wunsch des Bundespräsidenten war, als Zugabe ein Volkslied zu singen, und siehe da, Ihre Majestät hat ein Tränchen verdrückt." Und wahrscheinlich nicht nur die. Jetzt steht eine Konzertreise nach Brasilien an. Auf Einladung des Goethe-Instituts geht es im Oktober nach Rio. Auf dem Programm: Neben zeitgenössischen Chorwerken wird man auf ausdrückliche Bitte der Veranstalter auch wieder deutsche Volkslieder singen. Also Volkslied statt Samba an der Copa Cabana!
Autorin: Gudrun Stegen
Redaktion: Manfred Götzke
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