
Nach seinem Treffen mit Mubarak reist Westerwelle nach Jordanien und Syrien weiter. In der Nacht zum Montag kehrt der Außenminister dann nach Berlin zurück. Am Montag bricht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einer Reise in die Golf-Region auf. Dabei soll es ebenfalls um den Friedensprozess im Nahen Osten gehen.

Vor seinem Aufenthalt in Ägypten hatte der deutsche Außenminister den Libanon besucht, wo er am Freitag mit Ministerpräsident Saad Hariri über den Nahost-Konflikt beraten hatte. Bei einer Fahrt mit dem deutschen Minenjagdboot "Kulmbach" am Samstag sprach Westerwelle auch mit Bundeswehr-Soldaten. Sie sorgen vor der libanesischen Küste dafür, dass die radikal-islamische Hisbollah-Miliz über den Seeweg keine Waffen ins Land schmuggeln kann. Insgesamt wurden von der Bundeswehr mehr als 30.000 Schiffe erfasst. Etwa 600 Schiffe wurden untersucht, gefunden wurde nichts.
Die Bundeswehr ist im Rahmen der UN-Mission UNIFIL bereits seit September 2006 im Einsatz. Ob deutsche Soldaten noch längere Zeit im Libanon bleiben, ist ungewiss. Westerwelle wollte sich jedenfalls nicht festlegen. Eine Entscheidung muss innerhalb der nächsten sechs Wochen fallen. Bisher ist der Einsatz bis Ende Juni befristet.
Unterdessen haben die Vereinten Nationen Kritik am israelischen Vorgehen geübt. Anderthalb Jahre nach der Offensive Israels im Gazastreifen seien bisher lediglich 25 Prozent der Schäden behoben, heißt es in einem am Sonntag (23.05.2010) vom UN-Entwicklungsprogramm veröffentlichten Bericht. Allerdings sei es gelungen, zehn der zwölf beschädigten Krankenhäuser wiederaufzubauen, ebenso wie gut drei Viertel der Kanalisation. Dennoch: Internationale Hilfsbemühungen in dem Palästinensergebiet werden in dem Bericht als "weitgehend ineffizient" klassifiziert.
Autor: Marko Langer (dpa, afp)
Redaktion: Stephan Stickelmann
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