Von Gregor Peter Schmitz, Washington
Washington - Ihre Männer waren in die heiklen Fragen des Staatsbesuchs vertieft, in Washington diskutierten sie den mexikanischen Drogenkrieg, die Sicherheit an der Grenze, das Problem der illegalen Einwanderung.
Währenddessen versuchten die beiden First Ladies Margarita Zavala (Mexiko) und Michelle Obama (USA), einen heiteren Kontrastpunkt zu setzen. Beim gemeinsamen Auftritt am Mittwoch in der New Hampshire Estates Elementary School in Silver Spring wollten sie für gesunde Ernährung werben - und ein bisschen mit den Kindern für die Kameras plaudern.
Doch die große Politik mischte sich auch in der 2. Klasse ein. Ein Mädchen hob schüchtern die Hand, wandte sich vertrauensvoll an Michelle Obama: "Meine Mutter sagt, dass Barack Obama alle wegschicken möchte, die keine gültigen Papiere haben."
Die Präsidentengattin wollte die heikle Frage rasch überplaudern: "Nun, das ist etwas, woran wir arbeiten müssen, nicht wahr?", antwortete sie dem Mädchen. "Sicherzustellen, dass Leute hier mit den richtigen Papieren sind, ja?"
Doch die junge Schülerin war noch nicht fertig. "Aber meine Mutter hat keine Papiere", fuhr sie fort. Obama bewahrte Haltung und erwiderte beruhigend: "Nun, wir müssen das ausbessern und gemeinsam im Kongress daran arbeiten."
Angst vor Konsequenzen
Doch so einfach ist das nicht. Barack Obama hat zwar eine Einwanderungsreform angekündigt. Aber dafür bräuchte er auch Stimmen der oppositionellen Republikaner - die für einen harten Kurs gegen Immigranten werben. Gerade hat der US-Bundesstaat Arizona ein neues Gesetz erlassen, das es Polizisten erleichtert, jeden anzuhalten, den sie ohne gültige Papiere wähnen .
Nach den Worten des Mädchens ist zu vermuten, dass weder sie noch ihre Mutter über gültige US-Aufenthaltspapiere verfügen - was zumindest zur Ausweisung der erwachsenen Frau führen könnte.
Deepak Bhargava, Direktorin der Nichtregierungsorganisation Center for Community Change, sagte dem Wall Street Journal: "Das kleine Mädchen hatte Recht. In Obamas erstem Amtsjahr sind mehr Mütter und Väter ausgewiesen worden als im letzten Jahr unter Bush." Frank Sharry, Präsident von America's Voice, einer Organisation für Immigranten, sprach laut einem Bericht der "Los Angeles Times" von einem "herzzerreißenden Dialog", der mehr über den Stand der Einwanderungsdebatte aussage, als es die Äußerungen von Barack Obama und Mexikos Präsident Felipe Calderón im Weißen Haus getan hätten.
Das Gespräch zwischen dem Mädchen und der First Lady wurde von allen US-Fernsehsendern übertragen, er ist im Internet anzuschauen (siehe hier), das Mädchen ist deutlich zu erkennen. Die Mutter fürchtet nun offenbar Konsequenzen. Von ihr war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
"Wir widmen uns jedem Kind, das durch die Tür kommt"
Die Direktorin der Grundschule, Jane Litchko, gab die Identität der Schülerin nicht preis, erklärte aber, ein Elternteil habe dem Kind im Vorfeld ausdrücklich erlaubt, an dem Treffen einschließlich der Filmaufnahmen teilzunehmen.
Litchko betonte, dass die Schule keine Fragen zum Aufenthaltsstatus der Familien stelle. "Wir widmen uns jedem Kind, das durch die Tür kommt", so die Direktorin. Wenn die Eltern Mitteilungsbedarf hätten, sei das in Ordnung, wenn nicht, ebenso.
Laut Angaben der Schulleiterin sprechen rund 65 Prozent der Kinder an der New Hampshire Estates Elementary School eine andere Muttersprache als Englisch. Man beschäftige allein sieben Englischlehrer, um die Sprachkenntnisse der Schüler zu verbessern. Die Grundschule hatte erst vor kurzem bei einem Wettbewerb des US-Landwirtschaftsministeriums in Sachen gesunde Ernährung und Sport eine Silbermedaille gewonnen.
Auch beim anschließenden Staatsbankett lief nicht alles glatt. Zwar hat das Weiße Haus die Sicherheitsvorkehrungen nach Obamas erstem Staatsdinner erhöht, bei dem es einem nicht geladenen Ehepaar gelungen war, sich unter die Gäste zu mischen.
Diesmal jedoch sorgte eine Dame aus dem inneren Zirkel der Macht für Aufregung: Ausgerechnet Protokollchefin Capricia Penavic Marshall rutschte auf den Stufen zum Weißen Haus aus - und landete auf ihrem Allerwertesten.
Währenddessen versuchten die beiden First Ladies Margarita Zavala (Mexiko) und Michelle Obama (USA), einen heiteren Kontrastpunkt zu setzen. Beim gemeinsamen Auftritt am Mittwoch in der New Hampshire Estates Elementary School in Silver Spring wollten sie für gesunde Ernährung werben - und ein bisschen mit den Kindern für die Kameras plaudern.
Doch die große Politik mischte sich auch in der 2. Klasse ein. Ein Mädchen hob schüchtern die Hand, wandte sich vertrauensvoll an Michelle Obama: "Meine Mutter sagt, dass Barack Obama alle wegschicken möchte, die keine gültigen Papiere haben."
Die Präsidentengattin wollte die heikle Frage rasch überplaudern: "Nun, das ist etwas, woran wir arbeiten müssen, nicht wahr?", antwortete sie dem Mädchen. "Sicherzustellen, dass Leute hier mit den richtigen Papieren sind, ja?"
Doch die junge Schülerin war noch nicht fertig. "Aber meine Mutter hat keine Papiere", fuhr sie fort. Obama bewahrte Haltung und erwiderte beruhigend: "Nun, wir müssen das ausbessern und gemeinsam im Kongress daran arbeiten."
Angst vor Konsequenzen
Doch so einfach ist das nicht. Barack Obama hat zwar eine Einwanderungsreform angekündigt. Aber dafür bräuchte er auch Stimmen der oppositionellen Republikaner - die für einen harten Kurs gegen Immigranten werben. Gerade hat der US-Bundesstaat Arizona ein neues Gesetz erlassen, das es Polizisten erleichtert, jeden anzuhalten, den sie ohne gültige Papiere wähnen .
Nach den Worten des Mädchens ist zu vermuten, dass weder sie noch ihre Mutter über gültige US-Aufenthaltspapiere verfügen - was zumindest zur Ausweisung der erwachsenen Frau führen könnte.
Deepak Bhargava, Direktorin der Nichtregierungsorganisation Center for Community Change, sagte dem Wall Street Journal: "Das kleine Mädchen hatte Recht. In Obamas erstem Amtsjahr sind mehr Mütter und Väter ausgewiesen worden als im letzten Jahr unter Bush." Frank Sharry, Präsident von America's Voice, einer Organisation für Immigranten, sprach laut einem Bericht der "Los Angeles Times" von einem "herzzerreißenden Dialog", der mehr über den Stand der Einwanderungsdebatte aussage, als es die Äußerungen von Barack Obama und Mexikos Präsident Felipe Calderón im Weißen Haus getan hätten.
Das Gespräch zwischen dem Mädchen und der First Lady wurde von allen US-Fernsehsendern übertragen, er ist im Internet anzuschauen (siehe hier), das Mädchen ist deutlich zu erkennen. Die Mutter fürchtet nun offenbar Konsequenzen. Von ihr war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
"Wir widmen uns jedem Kind, das durch die Tür kommt"
Die Direktorin der Grundschule, Jane Litchko, gab die Identität der Schülerin nicht preis, erklärte aber, ein Elternteil habe dem Kind im Vorfeld ausdrücklich erlaubt, an dem Treffen einschließlich der Filmaufnahmen teilzunehmen.
Litchko betonte, dass die Schule keine Fragen zum Aufenthaltsstatus der Familien stelle. "Wir widmen uns jedem Kind, das durch die Tür kommt", so die Direktorin. Wenn die Eltern Mitteilungsbedarf hätten, sei das in Ordnung, wenn nicht, ebenso.
Laut Angaben der Schulleiterin sprechen rund 65 Prozent der Kinder an der New Hampshire Estates Elementary School eine andere Muttersprache als Englisch. Man beschäftige allein sieben Englischlehrer, um die Sprachkenntnisse der Schüler zu verbessern. Die Grundschule hatte erst vor kurzem bei einem Wettbewerb des US-Landwirtschaftsministeriums in Sachen gesunde Ernährung und Sport eine Silbermedaille gewonnen.
Auch beim anschließenden Staatsbankett lief nicht alles glatt. Zwar hat das Weiße Haus die Sicherheitsvorkehrungen nach Obamas erstem Staatsdinner erhöht, bei dem es einem nicht geladenen Ehepaar gelungen war, sich unter die Gäste zu mischen.
Diesmal jedoch sorgte eine Dame aus dem inneren Zirkel der Macht für Aufregung: Ausgerechnet Protokollchefin Capricia Penavic Marshall rutschte auf den Stufen zum Weißen Haus aus - und landete auf ihrem Allerwertesten.
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