Mittwoch, 26. Mai 2010

Verfahren gegen Amerell eingestellt

Der frühere Schiedsrichterbeobachter Amerell war von vier DFB-Schiedsrichtern wegen sexueller Nötigung angezeigt worden. Im Gegenzug hatte er das Quartett unter anderem wegen Verleumdnung angeklagt. Alle wurden freigesprochen - doch der Sieger ist Amerell.
 
Die Schlammschlacht zwischen dem früheren Schiedsrichterbeobachter Manfred Amerell sowie Referee Michael Kempter hat für beide Beteiligten keine juristischen Folgen. Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat die Ermittlungsverfahren gegen Amerell und Kempter auf Grund eines fehlenden Tatverdachts am Mittwoch eingestellt.
"Das ist ein Freispruch erster Klasse", sagte Amerell. Noch offen ist, ob Amerell weiter zivilrechtlich gegen Kempter und den DFB vorgehen wird. Kempter war bislang zu keiner Stellungnahme zu erreichen.
 
Freut sich über seinen Freispruch: Manfred AmerellFreut sich über seinen Freispruch: Manfred Amerell 
Amerell war von Kempter und drei weiteren anonymen Unparteiischen der sexuellen Nötigung beschuldigt worden. Der 63-Jährige hatte die Vorwürfe stets bestritten und im Gegenzug Klage wegen falscher eidesstattlicher Versicherungen, übler Nachrede und Verleumdung erhoben.
 
Die Staatsanwaltschaft sah durch die Vernehmungen und die Auswertungen des SMS- und E-Mail-Verkehrs zwischen den Verfahrensbeteiligten den Verdacht der sexuellen Nötigung nicht bestätigt. Sie hätten vielmehr bewiesen, dass es auf Seiten der vier Schiedsrichter keinen Widerstand gegen die sexuellen Handlungen Amarells gegeben habe.
 
Von seinem Amt als Schiedsrichterbeobachter war Amerell nach Bekanntwerden der Vorwürfe bereits zurückgetreten.
 
"Den anderen Beteiligten konnte nicht nachgewiesen werden, dass sie im Rahmen des Verfahrens sowie auch der öffentlich geführten Auseinandersetzung bewusst falsche Angaben gemacht haben", begründete die Behörde den Freispruch Kempters und der drei weiteren Unparteiischen.
 
Amerell kann sich durch die Entscheidung des Gerichts als Punktsieger fühlen. Verlierer sind dagegen sowohl Kempter als auch Theo Zwanziger. Der DFB-Präsident hatte sich in der Affäre frühzeitig auf die Seite von Kempter geschlagen.
 
Gegen Kempter ermittelt auch noch der DFB-Kontrollausschuss. Dem 27-Jährigen wird vorgeworfen, bei einer Leistungsprüfung im Juni 2008 die Zeiten von zwei Kollegen manipuliert zu haben, damit diese ihre Prüfung bestehen.

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