Malawis Präsident hat nach einem Treffen mit Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon das zu langer Haft verurteilte homosexuelle Paar begnadigt.
Malawis Staatschef war anzusehen, wie schwer ihm der Gnadenakt fiel. „Die Männer haben falsch gehandelt, falsch gehandelt“, betonte er auf dem roten Sofa im Amtszimmer seines Präsidentenpalastes sitzend. Homosexualität sei ein „Verbrechen gegen unsere Kultur“. Deswegen würde das schwulen-feindliche Gesetz auch nicht geändert. Seine Landsleute dürften gespürt haben, dass ihr Präsident auf den enormen Druck der Weltöffentlichkeit reagierte – denn das vor zehn Tagen gefällte Urteil gegen das schwule Paar hatte international Empörung ausgelöst.
Ban Ki Moon würdigte den „mutigen“ Schritt Mutharikas, betonte aber, das Gesetz gegen Homosexuelle verstoße gegen die Menschenrechte. Es „diskriminiert“ und „kriminalisiert“ eine Minderheit, beklagte der UN-Chef. Der Präsident saß mit dunkel getönter Brille und versteinertem Gesicht daneben.
Freunde des schwulen Paares waren am Wochenende auf der Suche nach einer sicheren Zuflucht. Befürchtet wurden Angriffe auf die Schwulen, die schon nach der Urteilsverkündung vom Mob wüst beschimpft worden waren. Der Richter hatte die Höchststrafe gegen die beiden damit begründet, dass die Öffentlichkeit „geschützt“ werden müsse. Die Männer waren nach ihrer Verlobung im Dezember festgenommen worden. Malawi ist nur eines von etwa drei Dutzend afrikanischer Staaten, in denen Homosexuelle gesetzlich verfolgt werden.
So beschuldigten zwei Aktivisten des Schwulen- und Lesbenverbandes GALZ die Polizei in Simbabwe, sie tagelang gefoltert zu haben. Ellen Chademana und Ignatius Muhandi wurden zwar am Donnerstag gegen Kaution freigelassen, müssen sich aber wegen angeblicher „Beleidigung“ von Präsident Robert Mugabe und Besitz von Pornografie vor Gericht verantworten. Der Anwalt der beiden, Dzimbabwe Chimbga, sagte, die Männer seien bei den Verhören geschlagen und gequält worden.
Der seit 30 Jahren selbstherrlich regierende Präsident Mugabe ist für seine Ausfälle gegen Homosexuelle bekannt. Jüngst nannte er sie „schlimmer als Schweine und Hunde“. Homosexualität sei „Wahnsinn“ und eine „ausländische Praxis, die in unser Land importiert wurde“. Homosexuelle haben in Afrika noch einen langen Weg zur Gleichberechtigung vor sich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen