Dienstag, 4. Mai 2010

Beleidigung eines Polizisten bleibt folgenlos

Er bezeichnete einen Polizeibeamten als "Schwanz" - und kam damit durch: Ein australisches Gericht hat einen Studenten vom Vorwurf der Beleidigung freigesprochen. Das vermeintliche Schimpfwort sei Teil des allgemeinen Sprachgebrauchs, hieß es, und Polizisten seien so etwas gewohnt.

Sydney - Der australische Student Henry Grech hatte einen Beamten bei einem Streit in einem Bahnhof von Sydney als "Schwanz" tituliert. "Ich finde dieses Wort weniger abwertend als andere, und es wird in diesem Land allseits gebraucht", befand nun einem Zeitungsbericht zufolge Richter Robbie Williams. "Ein Polizeibeamter hört sicher oft solche Wörter, und auch schlimmere. Polizisten sind an so etwas wahrscheinlich gewöhnt", hieß es laut "Daily Telegraph".

Die Polizeigewerkschaft reagierte erbost auf die Entscheidung. "Polizisten sollten nicht die Punching-Bälle der Gesellschaft sein und diese Art von Beleidigungen ertragen müssen", sagte Gewerkschaftssekretär Peter Remfrey. Der Anwalt des Studenten versuchte die Wogen zu glätten. Der Richter habe "nicht das Benehmen meines Mandanten gutgeheißen", sondern nur "eine juristische Entscheidung getroffen".

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