Samstag, 1. Mai 2010

Odenwaldschule: Kinderporno-Vorwürfe gegen Lehrer

Der Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule weitet sich aus. (Bild:  picture-alliance/dpa)

Der Missbrauchs-Skandal an der Odenwaldschule in Heppenheim bekommt eine neue Dimension. Ein Musiklehrer soll einem Medienbericht zufolge in den 70er und 80er Jahren Kinderpornos von Schülern aufgenommen haben.

Nach Aussagen früherer Schüler sind von einem Musiklehrer kinderpornografische Fotografien und Filme produziert worden, wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtete.

Der inzwischen verstorbene Lehrer, der von 1966 bis 1989 an der Odenwaldschule unterrichtet habe, habe die Kinder "gewohnheitsmäßig" missbraucht. Dies sei nicht nur in der Unterkunft auf dem Schulgelände geschehen. Tatorte waren laut Zeitung auch ein Wohnmobil, ein Penthouse in Heppenheim sowie eigens angemietete Ferienhäuser.
 

Altschüler stellt Strafantrag

Auf Urlaubsfahrten sind die Kinder demnach genötigt worden, nackt für die Kamera im Freien zu posieren. In Ferienhäusern bei St. Moritz habe der Lehrer Foto- und Filmaufnahmen mit den Jungen gemacht, von denen der jüngste neun Jahre alt gewesen sei. Behilflich gewesen sei ein Liebhaber des Musiklehrers, der ursprünglich sein Schüler gewesen sei und dann studiert habe.

Der frühere Liebhaber des Pädagogen habe auf Anfrage der Zeitung jede Stellungnahme zu den Vorwürfen abgelehnt. Die Opfer des Lehrers, inzwischen Männer in mittleren Jahren, fürchteten nun, dass die Aufnahmen noch existierten. Einer von ihnen habe deshalb bei der Kripo Heppenheim Strafantrag gestellt. Ihm sei aber mitgeteilt worden, dass der Fall verjährt sei und keine Ermittlungsansätze existierten. Der beschuldigte Lehrer starb im Jahr 2006.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen