Freitag, 16. April 2010

US-Verteidigungsminister kritisiert Wikileaks-Video

Nachdem die Whistleblower-Plattform Wikileaks Anfang April ein Video von einem Angriff auf Zivilisten im Irak veröffentlicht hat, kommentierte nun erstmals der US-Verteidigungsminister Robert Gates das Geschehen.

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur '
Associated Press' hält er die Veröffentlichung des Videos, das unter dem Namen "Collateral Murder" bekannt geworden ist, für unverantwortlich. Seiner Meinung nach zeigt es nur einen sehr eingeschränkten Blickwinkel auf den Krieg im Irak.


Zahlreiche Medien hatten über das Video berichtet und immer wieder die so genannten Rules of Engagement kritisiert, also die Regeln für Gefechte. Auch diese wurden von Gates verteidigt. Er betonte, dass man stets bemüht ist, zivile Opfer zu vermeiden, allerdings ist dies nicht immer möglich. Gates sagte, dass die USA im Krieg sind und die Gegner Zivilisten absichtlich in Gefahr bringen.

Das von Wikileaks veröffentlichte Video hält er für vollkommen aus dem Kontext gerissen. "Leute können veröffentlichen was sie wollen und werden nicht zur Verantwortung gezogen. Es gibt kein Vorher und kein Hinterher, sondern nur die Gegenwart", sagte Gates.

Das Video dokumentiert einen Angriff auf Bagdad durch zwei US-Hubschrauber im Juli 2007. Es entstand auf einem der beiden Apache-Kampfhelikopter und liegt in einer 38-minütigen Originalfassung sowie einer kürzeren, kommentierten Version vor. Es ist zu sehen, wie die Kampfhubschrauber das Feuer auf eine Gruppe von Männern eröffnen, die für bewaffnete Aufständische gehalten werden. Über ein Dutzend Menschen werden dabei getötet, darunter zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters. Zwei Kinder wurden schwer verletzt.



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