Mittwoch, 7. April 2010

Missbrauchsfall auch in Norwegen

Katholische Kirche zahlt Entschädigung

Ein aus Deutschland stammender früherer Bischof Georg Müller in Norwegen hat den sexuellen Missbrauch eines Minderjährigen vor rund 20 Jahren gestanden. Der 58-jährige  Täter habe sich des Missbrauchs eines Messdieners schuldig bekannt, teilte die katholische Kirche in Norwegen mit. Die norwegische Kirche sei "unter Schock".

Der Missbrauchsfall sei auch der wahre Grund für Müllers vorzeitigen Rücktritt als Bischof von Trondheim im vergangenen Jahr gewesen. Dieser war ursprünglich mit der Unzufriedenheit Müllers mit dem Trondheimer Gemeindeleben begründet worden.

Entschädigung gezahlt

Nach Berichten der Zeitung "Adresseavisen", die das Verbrechen aufgedeckt hatte, ereignete sich der Missbrauch vor rund 20 Jahren, als der aus der Eifel stammende Müller als einfacher Priester in Trondheim tätig war. Das heute etwa 30 Jahre alte Opfer habe damals eine Entschädigung der Kirche erhalten. Diese soll etwa 400.000 bis 500.000 Norwegische Kronen (etwa 50.000 bis 60.000 Euro) betragen haben.

Der Bischof von Trondheim, Bernt Eidsvig, sagte laut norwegischen Medienberichten, Müller sei nach seinem Rücktritt in psychologischer Behandlung oder in einer Therapie gewesen. Norwegische Medien berichten, der Müller sei zurzeit nicht auffindbar. Weder die katholische Kirche in Norwegen oder in Deutschland wisse, wo er sich aufhalte.

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