Eine Umfrage für manager magazin zeigt: Die katholische Kirche genießt in Deutschland noch weniger Vertrauen als Großbanken und Parteien. Und dem katholischen Oberhirten Robert Zollitsch wird weniger Wertorientierung zugetraut als Deutschbanker Josef Ackermann.
Wenn Demoskopen die Deutschen fragen, welchen Institutionen sie Vertrauen schenken, dann war bislang stets eindeutig, wer nicht darunter war: Großbanken, Industriekonzerne und politische Parteien. Sie landeten stets ganz hinten in den Ranglisten. Doch diese rote Laterne haben sie nun weitergereicht: Niemand in Deutschland genießt derzeit weniger Vertrauen als die katholische Kirche.
In der jüngsten Befragungswelle ihres "Ethik-Monitors", der manager magazin exklusiv vorliegt, nahm die Hamburger Stiftung Wirtschaftsethik erstmals die beiden großen Kirchen in die Liste der abgefragten Institutionen auf - mit verheerendem Ergebnis für die katholische Kirche, sie landete auf dem letzten Platz. Die evangelische Kirche hingegen belegte einen Platz im Mittelfeld.
Am meisten vertrauen die Deutschen weiterhin ihrem unmittelbaren Umfeld, etwa Arbeitskollegen und mittelständischen Unternehmen, bei denen ein Großteil der Deutschen beschäftigt ist.
Die schlechten Werte für die katholische Kirche sind kein statistischer Ausrutscher. Das zeigen die übrigen Ergebnisse der repräsentativen Ethik-Umfrage. Besonders erschreckend für die päpstliche Organisation: Selbst die eigenen Mitglieder schenken ihr weniger Vertrauen als der evangelischen Konkurrenz.
Bei der Frage, welche Personen ihr Handeln besonders stark an jenen Werten ausrichteten, die den Befragten besonders wichtig sind (am häufigsten genannt: "Ehrlichkeit, "Gerechtigkeit", "Verlässlichkeit"), landete Robert Zollitsch, der Vorsitzende der katholischen deutschen Bischofskonferenz, auf dem letzten Platz. Der zurückgetretenen Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirche, Margot Käßmann, hat ihre Trunkenheitsfahrt hingegen nicht geschadet: Niemandem trauen die Deutschen mehr Orientierung an den für sie wichtigen Werten zu als Käßmann.
"Das geringe Vertrauen in die katholische Kirche und ihre Repräsentanten im Vergleich zur evangelischen Kirche ist eines der bemerkenswertesten Ergebnisse der aktuellen Ausgabe des Ethik-Monitors", sagt Dr. Jesco Kreft, Geschäftsführer der Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik Wertevolle Zukunft. "Wir sehen das auch als Signal, dass die Öffentlichkeit mit der Art und Weise der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle seitens der katholischen Kirche unzufrieden ist."
Christian Rickens
Wenn Demoskopen die Deutschen fragen, welchen Institutionen sie Vertrauen schenken, dann war bislang stets eindeutig, wer nicht darunter war: Großbanken, Industriekonzerne und politische Parteien. Sie landeten stets ganz hinten in den Ranglisten. Doch diese rote Laterne haben sie nun weitergereicht: Niemand in Deutschland genießt derzeit weniger Vertrauen als die katholische Kirche.
In der jüngsten Befragungswelle ihres "Ethik-Monitors", der manager magazin exklusiv vorliegt, nahm die Hamburger Stiftung Wirtschaftsethik erstmals die beiden großen Kirchen in die Liste der abgefragten Institutionen auf - mit verheerendem Ergebnis für die katholische Kirche, sie landete auf dem letzten Platz. Die evangelische Kirche hingegen belegte einen Platz im Mittelfeld.
Am meisten vertrauen die Deutschen weiterhin ihrem unmittelbaren Umfeld, etwa Arbeitskollegen und mittelständischen Unternehmen, bei denen ein Großteil der Deutschen beschäftigt ist.
Die schlechten Werte für die katholische Kirche sind kein statistischer Ausrutscher. Das zeigen die übrigen Ergebnisse der repräsentativen Ethik-Umfrage. Besonders erschreckend für die päpstliche Organisation: Selbst die eigenen Mitglieder schenken ihr weniger Vertrauen als der evangelischen Konkurrenz.
Bei der Frage, welche Personen ihr Handeln besonders stark an jenen Werten ausrichteten, die den Befragten besonders wichtig sind (am häufigsten genannt: "Ehrlichkeit, "Gerechtigkeit", "Verlässlichkeit"), landete Robert Zollitsch, der Vorsitzende der katholischen deutschen Bischofskonferenz, auf dem letzten Platz. Der zurückgetretenen Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirche, Margot Käßmann, hat ihre Trunkenheitsfahrt hingegen nicht geschadet: Niemandem trauen die Deutschen mehr Orientierung an den für sie wichtigen Werten zu als Käßmann.
"Das geringe Vertrauen in die katholische Kirche und ihre Repräsentanten im Vergleich zur evangelischen Kirche ist eines der bemerkenswertesten Ergebnisse der aktuellen Ausgabe des Ethik-Monitors", sagt Dr. Jesco Kreft, Geschäftsführer der Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik Wertevolle Zukunft. "Wir sehen das auch als Signal, dass die Öffentlichkeit mit der Art und Weise der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle seitens der katholischen Kirche unzufrieden ist."
Christian Rickens
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