Donnerstag, 1. April 2010

Hedgefonds-Krösus kassiert 4.000.000.000 Dollar im Jahr

Amerikas Hedgefonds-Manager machen wieder gigantische Gewinne: Vier Milliarden Dollar verdiente der Spitzenreiter im vergangenen Jahr laut "New York Times". Die 25 Top-Verdiener kassierten im Schnitt eine Milliarde pro Kopf - so viel wie noch nie.

 US-Investor David Tepper: Verdienst von vier Milliarden Dollar Hamburg - Er wettete auf die Rettung der großen amerikanischen Banken - und sahnte richtig ab: US-Investor David Tepper kassierte 2009 vier Milliarden Dollar . Er ist damit der bestverdienende Hedgefonds-Manager aller Zeiten, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf ein Ranking des Fachmagazins "Absolute Return + Alpha".


Auf Platz zwei der 25 Top-Verdiener steht Investorenlegende George Soros. Als Chef des Fonds Quantum Endowment verdiente er im vergangenen Jahr 3,3 Milliarden Dollar. An dritter Stelle steht James Simons von Renaissance Technologies mit einem Einkommen von 2,5 Milliarden Dollar.


Zusammen nahmen die 25 Spitzenverdiener in der Hedgefonds-Branche laut Bericht 25,3 Milliarden Dollar ein - im Schnitt also gut eine Milliarde pro Person. Damit übertrafen sie den bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 2007. Damals - vor Ausbruch der Finanzkrise - lagen die Einkommen der Top 25 bei insgesamt 22,3 Milliarden Dollar.


Die Erfolgsstrategie von Spitzenverdiener David Tepper war denkbar einfach: Mitten in der schwersten Finanzkrise seit dem Zweiten Weltkrieg kaufte sein Fonds Appaloosa Management Aktien der strauchelnden US-Banken, wie etwa der Citigroup und der Bank of America . Zu diesem Zeitpunkt stießen die anderen Anleger massenweise Papiere der Finanzinstitute ab.


Tepper aber vertraute darauf, dass die US-Regierung nach der Megapleite der Investmentbank Lehman Brothers nicht noch weitere Banken Pleite gehen lassen würde - und lag richtig. "Wir haben auf die Erholung des Landes gewettet", sagte Tepper der "NYT". "Diejenigen, die Ruhe bewahren, während andere in Panik geraten, gehen meist als Gewinner hervor."


Regierung prüft Abgabe für Hedgefonds
Wegen ihrer riskanten Methoden stehen Hedgefonds jedoch auch massiv in der Kritik. Sie gelten als mitverantwortlich für den Ausbruch der Finanzkrise - ohne bislang dafür geradestehen zu müssen. In Deutschland wird die Verantwortung der als "Heuschrecken" verschrieenen Firmen daher seit Monaten diskutiert. Bisher ohne gravierende Folgen.


Jetzt könnte sich dies aber ändern. Denn nach der am Mittwoch im Bundeskabinett geplanten Bankenabgabe könnten künftig auch Hedgefonds zur Kasse gebeten werden. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hält es immerhin für möglich, die Abgabe auszudehnen. Sollte es eine entsprechende Regelung auf EU-Ebene geben, "sind wir dazu immer bereit", sagte Schäuble laut "Süddeutscher Zeitung". Details nannte er aber nicht.


Unterstützung kommt aus Frankreich. Dort sollte eine Bankenabgabe zur Vorsorge gegen künftige Finanzkrisen nach Ansicht von Finanzministerin Christine Lagarde auch hochspekulative Hedgefonds umfassen. Benötigt werde ein Besteuerungsmechanismus, der nicht nur Banker zu verantwortungsvollem Handeln anhalte, sagte Lagarde am Donnerstag dem Fernsehsender Canal Plus. "Insbesondere Finanzakteuren wie den Hedgefonds könnte eine solche Steuer auferlegt werden." Lagarde hatte am Mittwoch in Berlin erstmals an einer Kabinettssitzung der Bundesregierung teilgenommen.

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